Ungarns Präsidentin eckt bei Wallfahrt an

Außenministerium: „unangemessene“ Äußerungen

Etwa 300.000 römisch-katholische Gläubige aus ganz Europa sowie hohe Staatsbeamte, darunter die ungarische Staatschefin Katalin Novák und ihr Vorgänger János Áder, die beiden Vizepremiers von Ungarn und Rumänien, die Umwelt- und Sportminister haben sich vorigen Samstag an der jährlichen Pfingstwallfahrt zur marianischen Pilgerstätte in Schomlenberg/Șumuleu Ciuc, Kreis Harghita, dem größten katholischen Wallfahrtsort in Mittel- und Osteuropa, beteiligt. | Foto: Gina Ștefan/Agerpres

Bukarest (ADZ) – Anlässlich ihrer Beteiligung an der diesjährigen katholischen Pfingst-Wallfahrt nach Schomlenberg/Șumuleu Ciuc/Csíksomlyó im Landeskreis Harghita hat die ungarische Staatschefin Katalin Novák einen Videoeintrag bei Facebook mit den Worten „Lass Siebenbürgen nicht verloren gehen, unser Gott!“ betitelt (im Original: Ne hagyd elveszni Erdélyt, Istenünk!). Der Satz entstammt der sogenannten Szekler-Hymne – das rumänische Außenministerium reagierte daraufhin entsprechend pikiert. Die Behörde habe laut einer noch am Sonntag verfassten Aussendung „prompt Kontakt mit dem ungarischen Botschafter aufgenommen“ und ihm die entschiedene Ablehnung „unangemessener“ öffentlicher Signale mitgeteilt – wie beispielswiese jener im Zusammenhang mit einer historischen Region Rumäniens – obwohl Bukarest wiederholt zur Zurückhaltung bei Äußerungen im Kontext privater Besuche ungarischer Politiker aufgerufen habe, hieß es weiter. 

Novák hatte sich an Pfingsten in privater Eigenschaft den vielen tausenden Pilgern zum historischen katholischen Wallfahrtsort Schomlenberg angeschlossen und dort auch die Franziskanerkirche aus dem 15. Jahrhundert besucht.