US-Milliardenkredit für Ausbau des AKW in Cernavodă

Präsident: Rumänien strebt Energieautarkie an

Der amerikanische Sonderklimabeauftragte John Kerry (l.) und Staatschef Klaus Johannis | Foto: presidency.ro

Bukarest (ADZ) - Die amerikanische Exim-Bank gibt Rumänien einen Kredit von über drei Milliarden US-Dollar für die Fertigstellung des 3. und 4. Reaktors im Kernkraftwerk Cernavodă. Das kündigten Rumäniens Energieminister Virgil Popescu und Exim-Bank-Chefin Reta Jo Lewis auf der COP27-Klimakonferenz der UNO im ägyptischen Scharm El-Scheich bei einem Termin an, bei dem auch Rumäniens Präsident Klaus Johannis und der amerikanische Sonderklimabeauftragte John Kerry zugegen waren.

Präsident Johannis sagte dabei, dass Rumänien sich das ambitionierte Ziel setze, energieautark zu werden – ausreichend Energie für die Menschen und die Unternehmen im Land zu erzeugen. Die Fertigstellung der neuen Meiler sei auch im Hinblick auf die Energiewende wichtig, da erneuerbare Quellen und Atomstrom den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ermöglichen, sagte Johannis. 

Gegenwärtig entfallen in Rumänien etwa 20 Prozent vom Strommix auf die beiden funktionierenden Einheiten im AKW Cernavodă mit einer Leistung von jeweils etwa 700 MW. Allerdings soll 2027 Reaktor 1 heruntergefahren und in den nächsten zwei Jahren saniert werden, um die Lebensdauer um weitere 30 Jahre zu verlängern. Reaktor 2 wurde 2007 in Betrieb genommen, seine Lebensdauer beträgt 30 Jahre.

2015 wurde für den Bau des 3. und 4. Meilers zunächst ein Memorandum mit der China General Nuclear Power Group (CGN) unterschrieben. Rumänien verzichtete jedoch 2020 auf weitere Verhandlungen mit dem chinesischen Konzern und ging im gleichen Jahr eine Vereinbarung mit den USA über eine Investition von sieben Milliarden Dollar in die Sanierung von Reaktor 1 und den Bau von Reaktor 3 und 4 ein. Beide sollen laut Premierminister Nicolae Ciucă bis 2030 fertig sein und jeweils rund 700 MW Strom erzeugen.