USR-PLUS-Kandidat Fritz stellt Wahlprogramm vor

Robu von mangelnder Bukarester Unterstützung enttäuscht

Temeswar (ADZ) – Der USR-PLUS-Kandidat für das Temeswarer Bürgermeisteramt, Dominic Fritz, hat am Sonntagabend sein Wahlprogramm offiziell vorgestellt. Auf 62 Seiten verspricht Fritz eine „Revolution der guten Regierung“, bzw. eine vollständige Neuaufstellung der Temeswarer Stadtverwaltung. Am 27. September sollen die Temeswarer Bürger entscheiden, wie sich ihre Stadt im kommenden Jahrzehnt entwickeln wird, der Wahltag sei von historischer Bedeutung. Zu wählen sei zwischen einer mittelmäßigen, sich durchwurstelnden Verwaltung, die im Zweifelsfall der Vergangenheit hinterher rennt, und einer modernen Administration, die in die Zukunft blickt und den Anschluss an die Werte und Ressourcen Europas sucht und findet. Den Temeswarern müsse klar sein, dass sie zwischen einem selbstgerechten Bürgermeister, der mehr spricht als zuhört, und einem, der genau das Gegenteil darstellt, entscheiden müssen. Fritz wolle einer sein, dem die Teamarbeit nicht fremd ist, der mehr zuhört als spricht und die Nähe zu allen Bürgern der Stadt sucht.

Der USR-PLUS-Kandidat wisse, dass Werdegang und Lebenserfahrung ihn vom gegenwärtigen Amtsinhaber trennen, doch er kandidiere, weil er überzeugt sei, dass seine Erfahrung und sein Charakter dem Amt des Bürgermeisters von Temeswar deutlich mehr entsprechen als im Falle seines Gegenkandidaten.

Laut Umfragen, die von den wichtigsten Parteien in Auftrag gegeben, jedoch nicht veröffentlicht wurden, soll sich der Abstand zwischen Nicolae Robu und seinem wichtigsten Herausforderer Fritz in den vergangenen Wochen deutlich verringert haben, der PNL-Amtsinhaber und der USR-PLUS-Kandidat könnten bis zum Wahlsonntag auf gleichem Niveau in der Wählergunst liegen. In der Lokalpresse wird währenddessen gemunkelt, dass der PNL-Vorstand in Bukarest den Temeswarer Bürgermeister aufgegeben hat und mit seiner Niederlage rechnet. Robu selbst hat sich Ende vergangener Woche darüber beklagt, dass die Unterstützung aus der Parteizentrale keineswegs den Erwartungen entspricht. Namen wollte er nicht nennen, dafür sei die Zeit noch nicht gekommen. Für das Temeswarer Bürgermeisteramt kandidieren außer Robu und Fritz die ehemalige Leiterin des Victor-Babeş-Spitals für Infektionskrankheiten, Voichiţa Lăzureanu, für die PSD, der ehemalige Direktor des Kreiskrankenhauses, Marius Craina, für „Pro România“ sowie eine Reihe völlig Unbekannter für die anderen Parteien. Craina war PSD-Mitglied, doch nachdem er sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt nicht durchsetzen konnte, wechselte er zur Splitterpartei von Ex-Premier Victor Ponta.