Via Danubii grenzüberschreitend

Originalgetreue Rekonstruktion von einem Kilometer Römerstraße

Herkulesbad - Im Rahmen des EU-IPA-Programms für grenzüberschreitende Zusammenarbeit Rumänien-Serbien 2007-2013 wird gegenwärtig zwischen Herkulesbad und dem serbischen Veliko Gradiste das Projekt „Via Danubii – Schaffung und Förderung der touristischen Trasse mit römischem Spezifikum im Grenzbereich zwischen Rumänien und der Republik Serbien“ umgesetzt. Das Projekt wurde im November 2010 gestartet und endet dieses Jahr. Das Besondere am Projekt ist, dass im Rahmen der Umsetzung auch ein Teil der Römerstraße am rechten Donauufer restauriert wird.

Diese ist unter Kaiser Tiberius in den Jahren 33-34 als „Via Singidunum(-Straße)“ vom heutigen Belgrad in Richtung Donaudurchbruch beim Eisernen Tor gebaut worden. Unter Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.) ist die Straße einer Generalreparatur unterzogen worden. In der Herrschaftszeit des Kaisers Trajan, dem Eroberer Dakiens, wird am rechten Donauufer ein Patrouillenpfad für den Grenzschutz des Römischen Reiches in den Kalkstein des Kasanpasses gehauen und teilweise über Balkenbrücken geführt (104 n. Chr.). Das Ereignis wurde in der „Tabula Traiana“ verewigt. Auf deren erhaltenem Teil ist zu entziffern: „Imperator Caeser Nerva Traianus Augustus, Sohn des göttlichen Nerva, Sieger über die Germanen, Pontifex... (Praetor), zum dritten Mal im Besitz der Tribunalen Gewalt, Pater patriae, zum dritten Mal Konsul, hat den Weg hergestellt, nachdem er das.... in den Fels gegraben und seine Fahrbahn erneuert hat...“

Der Gesamtwert des „Via Danubii“-Projekts beträgt 1.175.731,65 Euro, die aus dem Vorbeitrittsfonds IPA und den Beiträgen der beiden Länder bestritten werden. Nicht rückzahlpflichtig sind davon 1.135.498,30 Euro. Rumänischerseits wird das Projekt finanziell aus Mitteln des Ministeriums für Regionalentwicklung und Tourismus unterstützt. Hauptpunkte des Projekts sind die originalgetreue Wiederherstellung von einem Kilometer Römerstraße, die Restaurierung von vier „Objekten mit römischem Spezifikum“, die Gründung eines „Regionalzentrums Via Danubii“  sowie die Eröffnung zweier touristischer Infobüros. „Via Danubii“ soll als touristisches Markenzeichen lanciert werden.