Vom Ich zum Es

Ausstellung am Rande des Verständlichen

Die Ausstellung lässt viel Raum für Interpretation.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Rund ein Dutzend Zuschauer verirrten sich am Donnerstagabend zur Eröffnung der Ausstellung „It’s moving from I to It“, die in der Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthal-Museums eröffnet wurde. Die Exposition in Hermannstadt/Sibiu gehört zum gleichnamigen Programm der Kuratorengruppe „FormContent“. Die Gruppe wurde 2007 in London gegründet und gewann nach fünf Jahren Existenz und 35 durchgeführten Ausstellungen die internationale Anerkennung im Bereich innovative Kunst.

Die Ausstellung hebt einerseits die Entwicklung eines Kunstwerks und andererseits die fundamentale Beziehung zwischen dem Künstler und dem Material, den beiden Mitwirkenden am Entstehungsprozess, hervor.

Der Versuch, der Subjektivität zu entfliehen, kollidiert dabei mit der Macht der Objektivierung der Sprache sowie der Fähigkeit des Materials, seine Identität zu behalten. So entsteht zwangsläufig aus einem I (Ich) ein unabhängiges It (Es). Jedoch ist dieser Prozess kompliziert und viel mehr als ein einfaches Hinsehen. Darum wird diese Ausstellung nur von denen verstanden, die die Begleittexte gelesen haben, welche man in digitaler Form, also im Internet, finden kann. Die Gedanken zur Ausstellung wurden von den Doktoranden des Goldsmiths College (London) im Rahmen eines Workshops aufgezeichnet.

Für einen unvorbereiteten Besucher ist die Schau wenig bis gar nicht interessant. Die Exponate bemühen sich nicht, eine Geschichte zu erzählen. Einige kniehohe Ziegelmauern, geschmückt mit wenig verständlichen Sprüchen auf Englisch, ein Teppich mit einer Abnutzungsspur sowie ein Häufchen Plastikmüll wird man schwer auf den ersten Blick als „Kunstwerk“ erkennen. Wer sich jedoch im Entziffern dieser „Geheimbotschaften“ versuchen will, kann die Ausstellung in der Quergasse/Str. Tribunei bis zum 28. September besuchen.