Warnung vor gesundheitlichem Seiltanz

Hermannstädter Fachärzte, Gesundheitsbeauftragte, Geistliche und öffentlich Delegierte werben für Tabakverzicht

Der orthodoxe Prediger Constantin Necula

Hermannstadt – Oana Rusu, Emilia Băilă und Antonia Pleșca, Schülerinnen des Brukenthalgymnasiums, Dariana Mațca und Daniela Mădălina Tileagă, Schülerinnen des Landwirtschaftlichen Daniil-Popovici-Barcianu-Gymnasiums, Andrada Ioana Lucaci von der Allgemeinbildenden Schule Nr.13 und David Fabian Mitric˛ vom Octavian-Goga-Gymnasium haben sieben von neun möglichen Auszeichnungen eines lokal beworbenen Plakat- und Zeichenwettbewerbs für Kinder und Jugendliche gewonnen, der kürzlich von der Abteilung für Lungenkrankheiten des Kreiskrankenhauses Hermannstadt/Sibiu unter der Themenvorgabe „Renunțarea la fumat salvează vieți“ (Der Verzicht auf das Rauchen rettet Leben) ausgeschrieben worden war. Fast dreihundert Plakatentwürfe ebenso vieler Teilnehmer hatte die Wettbewerbsjury nach Einsendeschluss gezählt. Zu Preisträgern ermittelt wurden auch Ionuț Iuga und Ana Jibotean vonseiten der Grundschulabteilung der Allgemeinbildenden Schule des Bergbauerndorfes Tilișca im Südwestumland Hermannstadts. Die öffentliche Vorstellung der papierenen Collagen zielgerichteter Aussage erfolgte Mittwoch, am 29. Mai, im Hörsaal der Krankenhausabteilung in Anwesenheit glücklicher Autorinnen und Autoren, denen unter wiederholtem Einzelbeifall namentliche Diplome ausgehändigt wurden.
Ein achtköpfiges Team medizinischer Fachkräfte sowie geistlich, humanitär, militärisch und polizeilich Beauftragter öffentlichen Lebens hatte am Kopfende des Hörsaals Platz genommen, um Pressevertretern, Zivilpersonen und Krankenhausangestellten anlässlich des Weltnichtrauchertages, der alljährlich am 31. Mai Vorteile des Tabakverzichts herausstellt, ins Gewissen zu reden. Nur eineinhalb Milliarden Menschen der aktuellen Weltbevölkerung können sich derzeit im Bedarfsfall auf gesetzlich vorgeschriebene Nichtraucherschutzpakete berufen, die nicht auf allen Kontinenten der Erde gleichermaßen gültig, in Europa hingegen zumeist unverzichtbarer Standard sind. Dr. Simona Berariu, Direktorin der Öffentlichen Gesundheitsbehörde Hermannstadt, erinnerte daran, dass das Rauchen auf traurige 27 Prozent der über 15-Jährigen der Landesbevölkerung Rumäniens zutrifft. National durchgeführte Erhebungen beweisen zudem, dass hoher Bildungsstand und Zigarettenkonsum sich direkt proportional zueinander verhalten. „Neunzig Prozent unserer Patienten sind Kettenraucher, die ihre Abhängigkeit schwer bis gar nicht ablegen können“, führt Cristian Roman ins Feld. Oberärztin Dr. Adriana Rădulescu, Chefarzt Dr. Ioan Drăghilă und Raluca Morar, Vorsitzende der Hermannstädter Rotkreuzfiliale, pflichteten der Aussage des geschäftsführenden Direktors der Krankenhausabteilung bei.
Unterleutnant und Ausbilder Vlad Chițu, Vertreter der Militärischen Akademie für Landstreitkräfte „Nicolae Bălcescu“ Hermannstadt, hofft auf einen zahlenmäßigen Rückgang aktiver und passiver Raucher in sämtlichen Reihen des Armeepersonals. Kreispolizeikommissar Cristian Stanciu stellt bedauernd fest, dass der Genussstoff Tabak gesetzlich nicht verboten ist und oftmals zur Vorstufe und Ursache von Drogenkonsum mutiert. Den längsten aller Kurzvorträge gönnte sich Referent Constantin Necula: Für den regional bekannten Geistlichen der Orthodoxen Kirche Rumäniens, Vertrauensmann des siebenbürgischen Metropoliten Laurențiu Streza und Sohn eines Aktivrauchers, der sich auf einnehmendes Referieren vor säkularem Publikum versteht, gehören „die drei Kernsünden Fluchen, Alkohol und Zigaretten“ undifferenziert in ein und dieselbe Schublade.