Wassermühlen als Freilichtmuseum

250 Banater Wassermühlen Touristen bekanntmachen

Temeswar – „Komm mit nach Rudăria!“, so der Aufruf des „Acas˛ în Banat“-Vereins, der am Wochenende erneut mit Hilfe von Freiwilligen für „gute Taten“ sorgt. Diesmal nehmen sich die Vertreter des Vereins vor, die Wassermühlen im Rudăria-Tal durch Reparaturen und Arbeiten für die Einrichtung eines Wanderpfads zu den Wassermühlen fitzumachen. Die Aktion ist Teil des Projekts „Țara morilor de apă“ (deutsch: Das Land der Wassermühlen) und findet am 30. Juli und am 1. August statt.  

„Ein `Land der Wassermühlen´ ist eigentlich das gesamte Banater Bergland. Von den in den Bergen verlorenen Dörfern bis zu den tiefstgelegenen Stellen, in der Donauklamm, kann der Kreis Karasch-Severin auf die meisten Wassermühlen des Landes, die auf engstem Raum stehen, stolz sein: über 250“, heißt es beim Verein „Acasă în Banat“ (deutsch: Zuhause im Banat), der seine Bekanntmachungsaktionen vor einigen Jahren durch eine eingehende Bestandsaufnahme und einen Katalog der Wassermühlen des Südbanats gestartet hat.

Das Projekt zur touristischen Verwertung des Wassermühlenreichtums in der Gemeinde Eftimie Murgu (früher „Rudăria“) aus dem Kreis Karasch-Severin wurde offiziell im Frühling dieses Jahres lanciert und nimmt sich dabei vor, die Gemeinde zur touristischen Attraktion zu machen. Die Idee dazu entstand eigentlich bereits 2019, als der Verein sein Projekt zur Wiederbelebung der Ortschaft Eftimie Murgu „Color the Village“ durchführte. Mit Hilfe von rund 250 Freiwilligen hatte der Verein vor zwei Jahren den grauen und herabgekommenen Hausfassaden neue Farbe gegeben. Nun sollen die traditionellen Wassermühlen zu einer Attraktion werden.Von den insgesamt 22 Mühlen im Rudăria-Tal stehen zwölf auf der Liste der historischen Denkmäler. „Wir nehmen uns vor, durch diese Mühlen eine Art Freilichtmuseum zu gestalten“, sagt der Vereinsvorsitzende und Initiator des Projekts, Radu Trifan.

Innerhalb des Projekts sollen unter anderen die Mühlen saniert, die Blechdächer durch Schindel- oder dachziegelgedeckte Dächer ersetzt, der touristische Besucherpfad eingerichtet werden. Schließlich soll das Gebiet wirtschaftlich durch die Schaffung eines sogenannten „Rudăria-Brands“ / der „Marke Rud˛ria“ gefördert werden. „Wir wollen die Dorfbewohner dazu bewegen, das hier gemahlene Maismehl unter dieser Marke zu vermarkten“, sagt Radu Trifan. Wohl auch das knusprige Maisbrot und den harten Schafkäse dieses Raums.

In diesem Jahr leitet der Verein gleich drei Einsatzaktionen in Rudăria. Dies ist bereits die zweite. Nach der dritten Aktion soll die touristische Route eingeweiht werden. Details zum Projekt können auf den Webseiten http://acasainbanat.ro/ und http://taramorilordeapa.ro/ eingesehen werden.