Wegen Plagiatsaffäre: USR kündigt Misstrauensantrag gegen Bode an

Oppositionspartei stellt Webseite „Bode Rücktritt“ ins Netz

Das „Prestige Rumäniens“, nicht nur das der PNL, steht auf dem Spiel, wenn Plagiator Lucian Bode Innenminister bleibt, warnt USR-Sprecher Ionuț Moșteanu mit Verweis auf die Ende des Monats stattfindende informelle Ministertagung des Rats „Justiz und Inneres”, wo weitere Schritte zum Schengen-Beitritt Rumäniens diskutiert werden sollen. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Die oppositionelle Reformpartei USR wird im Februar bzw. gleich zu Beginn der Frühjahrstagung des Parlaments einen Misstrauensantrag gegen den amtierenden Innenminister und als De-facto-Chef der PNL geltenden Generalsekretär Lucian Bode einbringen. Das teilte USR-Sprecher Ionuț Moșteanu am Montag mit. Moșteanu appellierte dabei ausdrücklich an die PSD-Fraktionen, den Vorstoß seiner Partei diesmal mitzutragen: PSD-Chef Marcel Ciolacu werde aufgrund der im Koalitionsvertrag vereinbarten Rochade an der Regierungsspitze Ende Mai das Amt des Premierministers übernehmen, er möge daher schon jetzt überlegen, „ob er das Amt samt dieser Mitgift“ bzw. dem schwer angeschlagenen liberalen Minister übernehmen wolle, sagte der USR-Sprecher, demzufolge die Bürger schon Anfang Februar feststellen könnten, welchen Standpunkt Ciolacu und seine Partei in puncto Innenminister und dessen vom Ethikrat der Klausenburger Babeș-Bolyai-Universität bestätigten geistigen Diebstahls vertreten.

Moșteanu teilte des Weiteren mit, dass die USR die Webseite bodedemisia.ro ins Netz gestellt hat, auf der die Bürger ab sofort sowohl Bode zum umgehenden Rücktritt als auch das Staatsoberhaupt zu dessen Entlassung auffordern können – wenige Klicks würden reichen, um sich für den Abgang des Innenministers auszusprechen oder die eigene Meinung zu dessen Plagiatsaffäre zu äußern. 

Nicht zu guter Letzt forderte der USR-Sprecher Staatspräsident Klaus Johannis auf, sich in dieser Angelegenheit nicht länger auszuschweigen, zumal Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) dies bereits verbissen tue. Der Staatschef habe daher „dringend seine Meinung bezüglich der Beibehaltung eines des Plagiats überführten hohen Amtsträgers“ zu äußern, so Moșteanu.