Weihnachtsfeier im Merlin-Theater

Gesellschaft Speranţa beschert 200 Kinder

Temeswar - Die Rumänische Gesellschaft Speranţa beschäftigt sich seit 1990 mit der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit geistigen Behinderungen und deren Familien. „Speranţa“ bietet ihnen inklusive soziale Dienstleistungen und kämpft gegen Missbräuche und Diskriminierung. Die Organisation bemüht sich darum, dass sich die Einstellung gegenüber Personen mit Behinderungen verändert und organisiert für diese Erholungs- und Sozialisierungsaktivitäten. Solch ein Ereignis ist auch die alljährliche Weihnachtsfeier, die in diesem Jahr im neu sanierten Barocksaal des Puppentheaters Merlin aus Temeswar/ Timişoara stattgefunden hat. Die Familien trafen sich, um ihren Schützlingen zuzuschauen, wie sie Gedichte vortragen, Lieder singen und tanzen. „Es macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern es bringt auch die Familien zusammen. Sozialisierung ist ein wichtiger Punkt“, so Lia Cojanu, Vorsitzende der Rumänischen Gesellschaft Speranţa. Bei der Veranstaltung im Merlin-Theater traten nicht nur die Kinder mit Behinderungen auf – Mitglieder des Zentrums für Krisensituationen „Respite-Care“ der Gesellschaft Speranţa – sondern auch deren Brüder und Schwestern, die die Gymnasial-Schulen Nummer 16 „Take Ionescu“ und Nummer 19 „Avram Iancu“ besuchen. Die Volkstanzgruppe der Schule „Take Ionescu“ stand ebenfalls auf der Bühne. Die Schüler aus dem „Avram Iancu“ sangen Weihnachtslieder.

Durch Hilfe des Vereins TEMAH aus Hamburg wurden Weihnachts-Pakete gesammelt und während der Veranstaltung an die ungefähr 200 Kinder, die daran teilgenommen haben, verschenkt. In den darauf folgenden Tagen wurden weitere 350 Pakete den Mitgliedern der Gesellschaft Speranţa beim Sitz der NGO, auf der Ana Ipatescu-Straße 54 in Temeswar, überreicht. Nutznießer sind besonders die Familien, die auf dem Land leben und wenig Zugang zu speziellen Dienstleistungen für die Kinder und Erwachsenen mit intellektuellen Behinderungen haben. Geschenkpakete haben aber auch die Familien erhalten, die niedrige oder gar keine Einkommen haben: Sozialfälle aus Temeswar. Die Pakete enthielten hauptsächlich Lebensmittel, inklusive Süßigkeiten. „1990 hatten wir 40 Mitglieder. Jetzt sind es mehr als 1000 Familien. Bei diesem Ausmaß ist die Schenkung von Weihnachtspaketen kein einfaches Unterfangen. Es benötigt einen großen finanziellen und organisatorischen Aufwand. Trotzdem wollten wir diese Tradition weiter führen“, so Lia Cojanu. Die Weihnachtsaktion wurde mit Hilfe von Schülern aus der „Gyula Trebitsch“-Schule aus Hamburg, Privatpersonen aus Temeswar und drei ausländischen humanitären Vereinen ermöglicht: Der Verein TEMAH aus Hamburg, Deutschland, WACR aus Holland und Hilfe für Kinder aus Deutschland, vertreten in Rumänien durch Mechtild Gollnick.