Weltnichtrauchertag auf der Höhe einer Weltgesundheitskrise

Hermannstadt – Sonntag, am 31. Mai, wurde unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum 34. Mal in Folge für den Weltnichtrauchertag (World No Tobacco Day) geworben. Auch Hermannstadt/Sibiu und gesamt Europa schließen sich dem Jahresthema „Protecting Youth“ (Jugendschutz) an. Die Stimmkraft der hierfür prädestinierten Behörden und Organe fällt von Region zu Region unterschiedlich aus. Der WHO zufolge soll der Weltnichtrauchertag 2020 an vorderster Stelle dazu beitragen, minderjährige Rauchende über Marketingstrategien der Tabakindustrie aufzuklären. Selbst vermeintlich unbedenkliche Artikel wie beispielsweise Tabakerhitzer und E-Zigaretten werden als gesundheitlich unschädliche Produkte vermarktet, führen aber trotzdem mit ein und derselben Sogwirkung zu Abhängigkeit und Sucht. Auf dem Plakat des bundesdeutschen Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. (ABNR) wird vor Glimmstängel, Wasserpfeife, Zigarettenpapier und verlockendem Kleinzubehör gewarnt: „Kill Yourself Starter Kit. Lass dich nicht manipulieren.“ Corona ist „ein Grund mehr, seine Lunge zu schonen.“

„Wir machen darauf aufmerksam, dass der Zigarettenverbrauch und folglich die Zahlen akut gefährdeter Patienten mit chronischen Atemwegs-Vorerkrankungen wegen sozialer Isolation sowie Stress infolge des Risikos der Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus seit Beginn der Pandemie stetig ansteigen“, erklärt Dr. Adriana R˛dulescu, Fachärztin der Abteilung für Lungenkrankheiten des Kreiskrankenhauses Hermannstadt. Krankenhausabteilungs-Geschäftsführer Cristian Roman beruft sich auf „Umfragen, die bestätigen, dass 30 Prozent der Rauchenden auf diese Gewohnheit verzichten wollen“, und wertet sie als „ermutigendes Zeichen“. Rauchende sind anfälliger für die Entstehung von Lungenkrebs und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).