„Wer wird deine Geschichte weitererzählen?“

Geschichtsmonat der Schwulen- und Lesbenbewegung

Foto: accept-romania.ro

Bukarest - Der LGBT (Lesben, Schwule, Biesexuelle und Tanssexuelle) History Month ist eine Erfindung aus den USA und wird dort seit 1994 im Oktober gefeiert, ein Jahr später wurde die Tradition auch in England und Schottland im Februar eingeführt. Der Monat ist angelehnt an den „Black History Month“, der seit 1926 in den Vereinten Staaten den Einfluss der schwarzen Bevölkerung auf die Geschichte thematisiert.

Nach ähnlichem Modell arbeiten auch die LGBT-Verbände der verschiedenen Länder daran, im Februar auf ihre Geschichten aufmerksam zu machen. 2012 veranstaltet die rumänische LGBT Organisation ACCEPT zum ersten Mal, in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Vereinigungen in Schottland, Slowenien und in der Slowakei, ebenfalls einen Geschichtsmonat. Der Begriff ist dabei weit gefasst, meint Daniela Prisăcariu:„Die ganze Idee bezieht sich eher auf persönliche Geschichten und geteilte Geschichten. Wir leben in derselben Welt und unabhängig von unserer sexuellen Orientierung beeinflussen wir uns gegenseitig und gestalten diese Welt zusammen. Und weil wir uns gegenseitig beeinflussen und interagieren, schreiben wir eben zusammen an der Geschichte.“

Die Organisatoren haben ein buntes Programm zusammengetragen. Heute geht es klassisch los mit der Eröffnung der Ausstellung „Humanity“ in der Galeria 26 in Bukarest und einer anschließenden Feier im Club OTA im gleichen Gebäude. „Humanity“ zeigt die Werke fünf homosexueller rumänischer Künstler. Ganze vier Wochen lang kann das zusammengestellte Programm, das unter www.accept-romania.ro/luna-lgbt/ nachzulesen ist, genossen werden. So gibt es beispiels-weise Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Workshops, aber auch vielversprechende Performances und eine Veranstaltung, die sich „Lebendige Bibliothek“ nennt. Prisăcariu erklärt, was es damit auf sich hat: „Bei einer ‘Lebendigen Bibliothek’ werden Personen zu Büchern und andere können kommen und diese Bücher lesen. Es ist also eine Art interaktives Lesen, man spricht mit den Leuten und auf eine sehr lustige, interessante und auch erfolgreiche Art findet man heraus, dass das Leben von Schwulen und Lesben so normal ist wie das von jedem anderen.“

ACCEPT arbeitet beim LGBT-Geschichtsmonat mit verschiedenen Galerien und Bars zusammen, die sie als LGBT-freundlich bezeichnen, aber teilweise nicht explizit als „Schwulenbars“ bekannt sind. Der Monat dient zwar auch zum Austausch innerhalb der Szene, die Veranstalter wollen aber vor allem eine breite Öffentlichkeit ansprechen.