Wikileaks-Telegramme enthalten wenig Neues

Depeschen der US-Vertretung über „Oligarchen“

Bukarest (ADZ) - Die Veröffentlichung der geheimen Korrespondenz, welche die amerikanische Botschaft in Bukarest mit ihrer Zentrale geführt hat, auf Wikileaks, erregt einigen Rummel in der rumänischen Presse. Einige der Telegramme beziehen sich auf die zeitweilige Suspendierung des Präsidenten Bãsescu im Jahr 2007, er wird als „pro-amerikanisch“ eingeschätzt, die Botschaft machte sich daher Sorgen. Zudem soll der ehemalige PSD-Chef Mircea Geoanã ohne Wissen seiner Partei versucht haben, mit Bãsescu zu verhandeln, damit es nicht zum Amtsenthebungsverfahren komme.

Auch einige Hintergründe aus der Zeit der Präsidentschaftswahl 2009 kommen ans Licht, z. B. dass es ein Fehler von Bãsescu gewesen sei, als er sich öffentlich in ironischer Weise zum Selbstmord der Frau von Crin Antonescu geäußert hat.

Noch aktuell könnte die Aufstellung der „Oligarchen“ sein, die die US-Botschaft in Bukarest 2007 zusammengestellt hat. Über Dinu Patriciu wurde berichtet, dass er die höheren Ränge in der PNL kontrolliere, gute Beziehungen zu Adrian Nãstase pflege, der Premier war, als Patriciu Rompetrol vom Staat gekauft hat. Dan Voiculescu soll nur die persönliche Bereicherung im Auge haben. Als ehemaliger Securist mit dem Tarnnamen „Felix“ kompromittiert, konnte er nach den Wahlen 2004 nicht zum Vize-Premier werden, heißt es in den amerikanischen Depeschen. Sorin Ovidiu Vântu habe keine engeren Beziehungen zu einer Partei, er wolle jedoch alle beeinflussen.