Zahlreiche Schulen und Kindergärten nicht konform

Brandschutzvorkehrungen der Einrichtungen entsprechen nicht den Normen oder sind nicht vorhanden

Die neue Vertäfelung der Flure (im Bild), eine Folge der Generalüberholung der „großen Lenauschule“, ist nicht brandschutz-konform.

Temeswar – Der Temescher Katastrophenschutz ISU Timiș gibt Alarmstufe Rot an vielen Bildungseinheiten im Verwaltungskreis Temesch/Timiș. Die ISU-Vorschriften werden von der Hälfte der Schul- und Kindergartengebäude bloß wenige Wochen vor Schulbeginn nicht erfüllt.
Von den insgesamt 595 Temescher Bildungseinrichtungen, die im vergangenen Schuljahr 2017-2018 von den Feuerwehrleuten untersucht wurden, sind bloß 75 konform. An 37 Schulen und Kindergärten, in insgesamt 101 Gebäuden, wurde der Unterricht ohne Brandschutzgenehmigung abgehalten. Im Laufe der Kontrollen hat die Feuerwehr 78 vorbeugende Informationsaktivitäten und 89 Flucht- und Rettungsübungen im Falle einer Feuersbrunst organisiert. Die ISU-Feuerwehr führte auch 75 Analysen mit der Schulleitung durch, heißt es zufolge der Angaben von ISU Temesch.
Der Temescher Katastrophenschutz hat als Folge der Kontrollen eine Liste mit den Bildungseinrichtungen, die aus Hinsicht des Brandschutzes nicht für das neue Schuljahr vorbereitet sind, erstellt. 92 Kindergärten sowie zahlreiche Allgemeinschulen und Lyzeen haben keine Brandschutzgenehmigung erhalten. Auf der Liste sind zahlreiche Einrichtungen aus dem ländlichen Gebiet in Temesch, aber auch zahlreiche Prestigeschulen aus Temeswar wiederzufinden. Das Nationalkolleg „C.D. Loga“, das theoretische Lyzeum „William Shakespeare“, das „Waldorf“-Lyzeum, das technische Kolleg „Emanuil Ungureanu“ stehen unter anderen auf der Liste. Auch das Schulgebäude des Temeswarer deutschen „Nikolaus-Lenau”-Lyzeums, in der Gheorghe-Lazăr-Straße, ist auf der Liste wiederzufinden.
Das vor wenigen Jahren sanierte Gebäude sorgt immer wieder für Unannehmlichkeiten. Diesmal ist die Vertäfelung der Schulflure nicht konform. „Das Bauunternehmen hat die Vorschriften der Architekten nicht eingehalten und andere Materialien als im Projekt vorgesehen benutzt. Im Falle eines Brandes könnten dadurch giftige Gase und Substanzen entstehen. Die Feuerwehr hat in Mai dieses Jahres entschieden: die Vertäfelung muss runter, neuer Putz soll an den Wänden angebracht werden. Da die Baufirma im Insolvenzverfahren ist, muss sich das Bürgermeisteramt um die Ersatzarbeiten kümmern, denn das Gebäude gehört ihm und das Sanierungsprojekt auch“, sagte Helene Wolf, die „Nikolaus Lenau“-Schulleiterin, der ADZ gegenüber. „Die Arbeiten dafür sollten in diesem Sommer passieren. Bald ist aber der 1. September da und der Schulbeginn um die Ecke. Nichts ist in der Zwischenzeit passiert“, schließt Schulleiterin Wolf.
Im Kreis Temesch gibt es auch Schulen, die keine sanitäre Genehmigung seitens des öffentlichen Gesundheitsamtes erhalten haben. Sieben Kindergärten und zwei Grundschulen, alle außerhalb von Temeswar, stehen auf dieser Liste.