Wer an die Artikel aus der ADZ vom Sommer 2020 zurückdenkt, wird sich wohl an die zahlreichen Beiträge zu abgesagten oder verschobenen Veranstaltungen erinnern. Nichtsdestotrotz erschienen immer wieder auch Beiträge, die von Premieren, Festivals oder Neuerfindung berichteten und zu Optimismus einluden. Jeder Einzelne musste sich und sein Leben an die neue Lage anpassen, neue Wege suchen, privat und beruflich gut hinweg zu kommen.

Rumänische Künstler waren be-kanntlich schwer betroffen von den Restriktionen. Das hat sich auch auf das kulturelle Wohlbefinden der Bevölkerung ausgewirkt: Kaum oder keine live-Konzerte, geschlossene Kinos, Theateraufführungen und Galeriebesuche nur vor dem Bildschirm. Viele Kulturschaffende haben Ereignisse unter freiem Himmel organisiert. 

Das Publikum hat freudig daran teilgenommen und unter Einhaltung der Corona-Vorschriften ein bisschen „Normalität“ genossen.

Im vergangenen Sommer sind Outdoor-Events sehr beliebt geworden, und sie sind es geblieben. Kulturvereine haben ihre Terrassen, Gärten und Außenbereiche (wenn vorhanden) mit passender Technik und gemütlichen Sitzmöglichkeiten wie auch mit Desinfektionsmittel ausgestattet und Kulturliebhaber empfangen. Allerdings war die Anzahl der Teilnehmer durch die Distanzierung der Stühle und Bänke geringer als vor der Pandemie. Großereignisse wie öffentliche und private Festivals, Konzerte, Vorführungen etc. wurden ab Mitte Mai 2021 wieder möglich, mit einer Teilnehmeranzahl von höchstens 500 Personen, die dann auf 1000 und seit Monatsanfang auf 2500 Personen gestiegen ist. Dabei muss erwähnt werden, dass jedem Anwesenden ein Quadratmeter Fläche gesichert werden muss. Wichtig zu wissen ist auch, dass nur Geimpfte und negativ Getestete an kulturellen Darbietungen im Freien teilnehmen können, und sie müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Für den Sommer 2021 ist die Kulturagenda für Kronstadt und Umgebung bereits seit Monaten festgelegt, eine Festlichkeit folgt der anderen. Die Nachrichten über SARS-CoV-2 sind viel seltener. Das Bürgermeisteramt und der Kreisrat finanzieren dutzende Projekte, auch kleinere Lokalbehörden unterstützen die Durchführung von Veranstaltungen in ihren Gemeinden. Es gibt auch Initiativen, die Projekte durch andere Finanzierungsquellen verwirklichen. 

In Kronstadt/Bra{ov stehen herrliche Standorte wie die zur „Künstlerbastei“ umbenannte Weberbastei/Bastionul Ţesătorilor, der Brassai-Platz/Piaţeta Brassai am Marktplatz Nr. 27, der den Marktplatz/Piaţa Sfatului mit der Graftpromenade/Aleea După Ziduri verbindet und der Johannisplatz/Piaţa Sfantul Ioan seit dem Vorjahr für Konzerte und Theaterstücke zur Verfügung. Seit Sommerbeginn wird die Kultur auch außerhalb des Stadtzentrums angeboten. Musiker der Kronstädter Philharmonie und der Oper treten auf der Terrasse der AFI-Mall und im neuen Avantgarden-Viertel in Bartholomae auf. Auch in den Burgen im Kreis finden unterschiedliche Programme statt, so etwa in Fogarasch/Făgăraă, Reps/Rupea oder Rosenau/Râşnov. Das Angebot ist sehr groß.

Die beliebten Musikfestivals Musica Barcensis (sonntags, noch bis Ende August) und Organ Nights (samstags, noch bis Ende September), die Kulturwoche Haferland (30. Juli-1. August), die Komödienwoche/Săptămâna Comediei (2-8. August), das Film- und Geschichtsfestival (Festivalul de Film si Istorii) in Rosenau/Râşnov, Amural, das Festival für zeitgenössische Kunst (26-29 August), aber auch die neuen Veranstaltungen TamTam (12-15 August) und das Jazzfestival „Jazz Bastion 2021“ (donnerstags, noch bis zum 19. August) sind nur einige der Tipps für diesen Sommer.

Man kann nur hoffen, dass die pandemische Lage all die Pläne für die tollen Ereignisse nicht (wieder) durcheinander bringen wird.