Zentrum für Schwerbrandverletzte in Temeswar

Einrichtung soll Mitte 2017 in Betrieb genommen werden

In der Unfallklinik „Casa Austria“ wird Mitte 2017 das erste Zentrum für Schwerbrandverletzte in Westrumänien eröffnet.
Foto: Zoltán Pázmány

Die Arbeiten am Zentrum für Schwerbrandverletzte in Temeswar wurden vor Kurzem teilweise abgeschlossen. Das einzige derartige Zentrum in Westrumänien könnte bereits Mitte des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden, ließ der Manager des Temescher Kreiskrankenhauses, Marius Craina, wissen. Der OP-Saal und drei Krankenzimmer wurden für Patienten mit schweren Brandverletzungen fertig eingerichtet. Im kommenden Jahr sollen weitere zwei Behandlungsräume zur Verfügung gestellt und moderne Ausstattung erworben werden. Wenn alles laut Planung verläuft, dann könnte dieses Zentrum im Gebäude des Unfallkrankenhauses „Casa Austria“ in unmittelbarer Nähe des Temescher Kreiskrankenhauses bereits Mitte 2017 in Betrieb genommen werden. Der Bau des Zentrums hat 2011 begonnen, doch die Arbeiten wurden wegen der ausbleibenden Finanzierung mehrmals unterbrochen. Zwischen 2012 und 2014 wurden hier keine Bauarbeiten mehr durchgeführt. In den vergangenen zwei Jahren wurden die Arbeiten fortgesetzt und fast 900.000 Euro in diese Einrichtung investiert. Das Geld wurde vom Temescher Kreisrat bereitgestellt, wobei für die Vollendung der Arbeiten noch rund 600.000 Euro notwendig sind. Die Ausstattung mit medizinischen Geräten in Wert von rund 17 Millionen Lei wird vom Gesundheitsministerium gesichert.

Das größte Problem der Leitung bleibt aber, gut ausgebildete Krankenpfleger und Ärzte zu finden, sagte der Manager des Kreiskrankenhauses, Marius Craina, bei der Vorstellung der Einrichtung. „Wir haben 24 freie Stellen für Krankenpfleger ausgeschrieben – allein die Hälfte davon wurde bislang besetzt“, sagte der Temeswarer Arzt. Der niedrige Lohn im Vergleich zu anderen ähnlichen Zentren im Ausland und das große Angebot an Auslandsstellen für Mediziner seien der Hauptgrund dafür, weshalb die Posten unbesetzt bleiben, fügte Craina zur Erklärung hinzu. Insgesamt sollen im Zentrum für Schwerbrandverletzte 50 medizinische Fachkräfte, Ärzte und Krankenpfleger beschäftigt werden. Alle Arztstellen wurden bereits belegt. Das Personal wird nach der Anstellung im Ausland, am Militärkrankenhaus in Brüssel, ausgebildet. Derzeit können im Temescher Kreiskrankenhaus allein Patienten mit einer Höchstverbrennung der Hautoberfläche von 20 Prozent behandelt werden. Die schwierigeren Fälle werden nach Bukarest befördert. 2016 wurden in Temeswar, im Kreiskrankenhaus, in der Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, 36 Patienten mit solchen Brandverletzungen behandelt. In Falle der Brandverletzungen ist der Körper Infektionen ausgesetzt – daher müssen die Patienten in besonders sterilen Krankenzimmern betreut werden. „Innerhalb des neuen Zentrums kann der Patient unter optimalen und sterilen Bedingungen behandelt werden und kann so auch vor Infektionen geschützt werden“, sagte Gheorghe Nodi]i, der Leiter der Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie in Temeswar.