Zunehmende illegale Migration nach Westeuropa

Grenzschützer: Bilanz neu strukturierter Polizeidirektion vorgestellt

Außer auf Zigaretten stießen die Grenzschützer in Südwestrumänien auch auf 3800 Liter geschmuggelten Alkohol, 200 Kilogramm Eisen, 240 Paar Schuhe, 700 Kilogramm Gemüse und Früchte sowie 2400 Böller.
Foto: Siegfried Thiel

Keine vier Jahre ist es her, dass die alten Direktionen der Grenzpolizei als übergeordnete Struktur der Kreisinspektorate aufgelöst wurden. Im Herbst 2011 wurden neue Direktionen gegründet und vor Kurzem stellten sie ihre erste Jahresbilanz vor. Seit einem Jahr sind nun ihrerseits die Kreisinspektorate aufgelöst. Die Polizeidirektion des Temeswarer Grenzschutzes verwaltet ein Gebiet, das sich auf 621 Kilometern Länge in den Verwaltungskreisen Temesch/Timiş, Karasch-Severin und Mehedinţi erstreckt. Mehr als die Hälfte des Grenzstreifens im Einzugsgebiet der Temeswarer Grenzpolizei verläuft entlang der Donau.

Hauptaugenmerk war auch im vergangenen Jahr die illegale Migration vor allem aus dem afro-asiatischen Raum, wobei wesentlich mehr Grenzgänger als 2011 über Rumänien in den Schengen-Raum gelangen wollten. 2270 Personen waren an den aufgedeckten illegalen Grenzüberschreitungen beziehungsweise an den Absichten zur illegalen Grenzübertretung beteiligt, 51 davon waren Schleuser. Wie aus der Bilanz des Direktionsleiters, Hauptkommissar Ion Mirescu, hervorgeht, ist die Zahl der Grenzgänger im letzten Jahr erheblich gestiegen. Während im Jahr 2011 1307 illegale Grenzübertreter verzeichnet wurden, waren es im vergangenen Jahr fast 1000 mehr. Die meisten Versuche illegaler Grenzüberschreitung wagten Algerier (753), Marokkaner (419), gefolgt von Pakistanern, Afghanen und Tunesiern. Auch 62 Bürger Rumäniens versuchten, illegal über die Grenze zu kommen. Die meisten Vorfälle ereigneten sich an der grünen Grenze im Verwaltungskreis Temesch, an den Grenzabschnitten der Kleinstädte Hatzfeld/Jimbolia und Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare sowie in der Nähe der Ortschaften Lunga, Morawitza und Cruceni.

Der Schmuggel von Zigaretten und Autos hielt auch im Jahr 2012 an. So wurden an den rumänischen Grenzübergängen der drei Verwaltungskreise 48 in Westeuropa gestohlene Autos identifiziert. Die meisten davon (15) hatten ein italienisches Kennzeichen. Am Steuer der gestohlenen Wagen saßen vorwiegend Rumänen (33), aber auch zwölf Serben, zwei Türken und ein Bulgare. 2012 wurden 272 Fälle von Zigarettenschmuggel erkannt, wobei 313 rumänische und acht serbische Staatsbürger impliziert waren. Die meisten Zwischenfälle dieser Art ereigneten sich im Bereich des Grenzabschnittes Naidăş (Kreis Karasch-Severin), bei Drobeta Turnu-Severin (Kreis Mehedinţi) sowie bei Morawitza und Hatzfeld (beide im Kreis Temesch).