Zwei Tagungen dokumentiert

Aus der Geschichte der siebenbürgisch-sächsischen Gesellschaft und der Bessarabiendeutschen

Hermannstadt (ADZ) – Zwei inhaltsreiche Tagungen dokumentiert Band 41/2013 der „Zugänge“, Jahrbuch, das vom Evangelischen Freudneskreis Siebenbürgen e.V. herausgegeben wird. Es sind dies die Frühjahrstagung unter dem Titel „Die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft in Rumänien von 1920-1980 – Kontinuitäten und Diskontinuitäten“, die im März in Bad Kissingen stattgefunden hatte, sowie die Herbsttagung über die 200 Jahre Ansiedlung der Deutschen in Bessarabien, welche Ende August/Anfang September in Hermannstadt/Sibiu veranstaltet worden war. Das 200 Seiten umfassende Jahrbuch beinhaltet desgleichen einen Bericht über das in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen veranstaltete Workcamp.

Von erstgenannter Tagung wurden sechs der in ihrem Rahmen gehaltenen Vorträge abgedruckt. Den historischen Rahmen, in dem sich die siebenbürgisch-sächsische Gesellschaft in der Zwischenkriegszeit entwickelte, steckten Dr. Florian Kührer-Wielach in seinem Beitrag über die  Parteienpolitik in Siebenbürgen nach dem Ersten Weltkrieg, Dr. Paul Brusanowksi mit der Darstellung der Herausforderungen, welche der Antisemitismus und die legionäre Bewegung an den rumänisch-ortodoxen Klerus stellten, sowie Dirk Schuster mit der Präsentation des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben ab. Welcher Art der Einspruch war, der aus der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien gegen den Antisemitismus kam, stellte Dr. Ulrich Andreas Wien vor, Hannelore Baier ging auf die Grundlinien der Bukarester Politik gegenüber den Rumäniendeutschen nach 1944 ein und Thomas Şindilariu hatte über die Bestrebungen zur Beseitigung von Bischof Friedrich Müller aus dem Amt referiert, Vortrag, in dem er Unterlagen aus dem Archiv der CNSAS verwertete.

Vor dem Zweiten Weltkrieg endete quasi – mit der Umsiedlung – die Geschichte der Bessarabiendeutschen, über ihre Ansiedlung und Lebenswelten im interethnischen Kontext des Landstriches, der zeitweilig zu Rumänien gehört hatte, referierte bei der Tagung in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen im Herbst Dr. Ute Schmidt. Ebenda war Dr. Cornelia Schlarb auf die Einflüsse eingegangen, welche Siebenbürgen und seine evangelische Kirche auf die Kirche, Schule und Politik der Bessarabiendeutschen nach dem Ersten Weltkrieg gehabt hatten. Über die Lage der in Bessarabien verbliebenen Deutschen sprach Pfarrer Karl-Heinz Ulrich. Nachzulesen sind die Beiträge in dem Heft, das (für 20 Lei) auch in der Erasmus-Buchhandlung erhältlich ist.