„Angst“ – ein Gefühl und ein Zustand in der Pandemie

Foto-Ausstellung des deutschen Künstlers Richard Wayne eröffnet

Vor der Theresienbastei bei der Eröffnung: V.l.n.r. Die Kuratorin Adriana Cârcu, der Künstler Richard Wayne, der Kunstkritiker Camil Mihaescu, der deutsche Konsul Ralf Krautkrämer und der Galerist Calin Petcana Foto: die Verfasserin

„Nach einer langen Sommerpause braucht Temeswar wieder Leben, dazu gehört das kulturelle Leben“, hat Konsul Ralf Krautkrämer in der Eröffnung der Foto-Ausstellung „Angst“ von Richard Wayne am Freitagabend erklärt. Mit dieser Vernissage hat das Deutsche Kulturzentrum zum ersten Mal nach Monaten ein Live-Kulturevent organisiert. Alle Kulturevents, die in letzter Zeit organisiert wurden, konnten wegen der Pandemie nur im virtuellen Raum organisiert werden.

Eben eines der Phänomene, welches mit der Pandemie zu tun hat, wurde auch zum Thema der Ausstellung: die Angst, von der das Individuum überwältigt wird. Der deutsche Fotokünstler Richard Wayne hat mit dem Mobiltelefon gemachte Selfies in Schwarz-Weiß zu diesem Thema bearbeitet.

Die Kuratorin Adriana Cârcu las aus einem der Ausstellung gewidmeten Essay: „Die Fotos oder, um einen gegenwärtigen Begriff zu gebrauchen, die Selfies wurden aus einem Video entnommen, das in einem limitierten Raum und sicherlich nicht mit dem Gedanken gemacht wurden, jemals veröffentlicht zu werden. Ein Voyeurismus des eigenen Leids, eine Art, es zu verstehen, ein Versuch, ihm auszuweichen“.

Für den Kunstkritiker Camil Mihăescu, der in die Ausstellung einführte, sind die ausgestellten Objekte „nicht nur Fotografien; sie erinnern wegen der Wahl des Schwarz-Weiß an Gravuren“. Und: „Richard Wayne ist kein Fotograf, sondern ‚einer der mit dem Licht zeichnet‘“.

Richard Wayne hat bei der Vernissage selbst seine Freude ausgesprochen, in Temeswar ausstellen zu können, was auch von Konsul Ralf Krautkrämer in der Eröffnung unterstrichen wurde: „Richard kommt aus Heidelberg. Einige von Ihnen werden das Lied kennen ‚Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren‘. Der Künstler hat erklärt, er habe sein Herz in Temeswar verloren“.

Die Ausstellung wurde vom Deutschen Kulturzentrum Temeswar in Zusammenarbeit mit der Galerie „Calpe“ und der Stadt Temeswarund mit Unterstützung des Goethe-Instituts Bukarest organisiert. Sie kann täglich bis zum 18. September in den Öffnungszeiten der Galerie besichtigt werden.