Banater Gemeinde Lenauheim feiert Geburtstag

250. Jubiläum zu den Heimattagen der Banater Deutschen

Ebenfalls mit einem echten Banater Dorffest, dem Ortsjubiläum Sackelhausen, wurden die Heimattage der Banater Deutschen 2015 eingeleitet.
Archivfoto: Zoltán Pázmány

Eingeleitet werden die diesjährigen Heimattage der Banater Deutschen am 9. Juni wie schon die Auflage 2015 mit einem schönen Dorffest, der 250-Jahrfeier der Heimatgemeinde Lenauheim. Es soll erstens aber nicht nur den Ahnen aus Lothringen, Tier und Luxemburg, den ersten deutschen Ansiedlern von 1767 gedacht werden. Die Veranstalter, die HOG Lenauheim und die Gemeindeverwaltung, die schon seit Jahren das Fest "Kinder des Dorfes" organisieren  wünschen sich ab neun Uhr ein offenes, Gemeinschaftsfest für die ehemaligen deutschen Einwohner, einschließlich der eingemeindeten Dörfer Grabatz und Bogarosch, und die derzeitige rumänische Bevölkerung, mit banatschwäbischen und rumänischen Trachten , mit schwungvoller Blasmusik und vielen Gästen von nah und fern. Darüberhinaus soll aber auch daran gedacht sein, daß die Geburtsgemeinde des Dichters Nikolaus Lenau Symbolcharakter für den wechselvollen historischen Werdegang dieses kleinen Völkchens aber auch für die Kulturgeschichte der Banater Schwaben im allgemeinen hat. Das Lenau-Denkmal und die Lenau-Gedenkstätte erinnern an den berühmten Sohn der Gemeinde: Nikolaus Lenau, einer der bedeutendsten österreichischen Dichter, wurde im  Kameralhaus am 12. August 1802 geboren. 1875 wurde am Geburtshaus eine Gedenktafel angebracht, 1931 wurde die Gedenkstätte eingerichtet. Nach einer gründlichen Sanierung des Hauses 1969 und zuletzt 2002 ist nun die Lenau-Ausstellung in sieben Räumen im Obergeschoss, gemeinsam mit dem Schwäbischen Heimatmuseum im rechten Flügel mit der größten banatschwäbischen Trachtensammlung zu einer bedeutenden kulturellen Attraktion der Gemeinde geworden. In der Gemeindemitte, vor dem Rathaus, ist das Lenau-Denkmal zu besichtigen: Der Grundstein zu dem Denkmal (Dichter mit Muse), dessen Schöpfer der berühmte ungarische Bildhauer Radnay war, wurde 1902 gelegt, 1905 wurde es feierlich eingeweiht. Symbolkräftig die Verse, eine Einladung für alle, heute und in der Zukunft, die Inschrift an der Marmortafel (in drei Sprachen): "Möchte wieder in die Gegend/wo ich einst selig war..."

Zu dem Jubiläumsfest ist demgemäß auch eine Ausstellung im Heimatmuseum mit Werken von Lenauheimer Künstlern vorgesehen. Zu den Mitwirkenden des folgenden Kulturprogramms zählen außer den ehemaligen Lenauheimern aller Generationen  mehrere Tanzgruppen aus dem Banat, die Trachtengruppe des Kreisverbands Würzburg, eine Blaskapelle aus Deutschland, eine Musikgruppe der Verbandsgemeinde Kirn, des langjährigen Partners der Lenauheimer.