Busiascher Kirchweih: Rekordzahl an Teilnehmern

Trotz Generationswechsel ist Kontinuität gesichert

Die Polizei regelt den Verkehr, wenn sich am Kirchweihsonntag die Busiascher auf den Straßen der Stadt zeigen. Dabei geht es von der katholischen Kirche, am Rathaus vorbei und bis zur orthodoxen Kirche am Marktplatz.

Das Mitglied des Gemeinderates, Josef Kanton (links im Bild), lädt – wie jedes Jahr - den Bürgermeister der Stadt, seine Mitarbeiter und die Kommunalräte zum Fest ein. Beim offiziellen Teil war auch der DFDB-Vorsitzende Karl Singer zugegen.

Herbert Zirk ersteigerte den Strauß (Foto) und legte zusätzlich zusammen mit einem aus Kanada angereisten ehemaligen Busiascher etwas in die Gemeinschaftskasse. Damit unterstützte er das Kirchweihfest finanziell, genauso wie dies auch der deutsche Heiner Buttenberg getan hat.
Fotos: Siegfried Thiel

Es hat sich schon einiges geändert in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten beim Kirchweihfest im Temescher Kurortstädtchen Busiasch/ Buzias. Das weiß der ehemalige Kirchweihvater Adam Zirk, sein Sohn Herbert, aber auch der derzeitige Veranstalter Josef Kanton. Was auf jeden Fall geblieben ist, das ist „die Liebe zur Tradition und zu deren Bewahrung“, wie auch der orthodoxe Pfarrer über das Fest der Katholiken denkt. Genau genommen, wird das Fest der Katholiken über weite Strecken von Orthodoxen getragen, denn nur ganz wenige Deutsche sind noch dabei, wenn sie im Spätsommer durch die Straßen der Ortschaft marschieren. „Inhaltlich ist es wie früher. Die Abweichungen vom ehemaligen Fest der Deutschen, sind positiver Natur und die muss man ohnehin akzeptieren“, sagt der 89 Jahre alte Adam Zirk, der im Jahr 1971 das Kirchweihfest im Ort wieder aufleben ließ. „Damals war es jedoch ein Fest der Deutschen, der Katholiken, heute ist es ein Stadtfest“, sagt Herbert Zirk, Sohn von Adam Zirk, der sich trotz Auswanderung in den 1980er Jahren jeden Sommer in Busiasch aufhält und wie selbstverständlich beim Kirchweihfest dabei ist. „Die Begeisterung ist jedoch groß und es ist doch besser miteinander statt gegeneinander“, so Adam Zirk. Den internationalen Charakter, mit Musik verschiedener Richtungen und aus diversen Sprachen, hebt Herbert Zirk hervor. „Mehr als die Hälfte der Lieder und Tänze sind jedoch deutsch“, sagt er, der das Kirchweihfest auch als „Tanzschule“ sieht, wo die Kinder und Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellen.

Traditionsgemäß spielte auch am vergangenen Wochenende die Blaskapelle aus Rekasch unter Matthias Henschel zur Busiascher Kirchweih auf. Vortänzer waren diesmal Roberta Barth und Tiberiu-Josif Palikucsan. Der Aufmarsch wird zur Show – sowohl in der Stadt selbst, als auch am Nachmittag bei der Festveranstaltung im Kirchhof. Dabei gibt es – genauso wie am vergangenen Sonntag - viele Schaulustige, denn eine seit Wochen einstudierte Choreographie wird beim Busiascher Fest immer gern gesehen. 50 Paare marschierten am Freitag, Samstag und Sonntag durch die Straßen von Busiasch, so groß war der Kirchweihzug in Busiasch wohl selten. „Bei uns findet gerade ein Generationswechsel statt“, so Kirchweihvater Josef Kanton. Doch die etwa 20 Paare in Kindertracht sprechen Bände darüber, dass die Kirchweih in dem Ort Zukunft hat. Die Einflüsse der vielfarbigen Trachten kommen aus den ehemals schwäbischen Nachbargemeinden Bakowa, Darowa und Nitzkydorf. Eine rein Busiascher Tracht gibt es nicht – so die Meinungen im Ort.

Am Samstag Abend hatten sich gar Hochzeitsgäste eingefunden, die mit den Jugendlichen im Vorfeld des Kirchweihsonntags tanzten und feierten. Früher war das Fest deutsch. Heute ist es international und konkurriert mit dem Stadtfest und der rumänischen „ruga“, sagt Herbert Zirk.Diese Art Konkurrenz kann eben nur positiv ausgelegt werden, denn in Busiasch besuchen sich die Teilnehmer an Kirchweih und „ruga“ gegenseitig beim jeweiligen Fest, Jugendliche in rumänischer und deutscher Tracht marschieren gemeinsam durch die Straßen der Stadt, nachdem die Stadtexekutive offiziell und mit Strauß zum Fest eingeladen wurde, das seit 1971 ununterbrochen in Busiasch gefeiert wird.