Das banatschwäbische Dorf im Spiegel der Literatur

Dissertation zum Thema Bild des schwäbischen Dorfes

Neue Doktorarbeit über die Banater deutsche Literatur: Die Gottlober Deutschlehrerin Anneliese Wambach. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – Nach der Wende, vor allem in den letzten Jahren, hat sich das Kollektiv der Temeswarer Germanistik verstärkt in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit den verschiedenen Themen der Banater deutschen Literatur zugewandt. 
Im Rahmen der Doktorschule an der Temeswarer West-Universität stand am Wochenende die Verteidigung von gleich zwei Dissertationen über Themen der Banater deutschen Literatur im Programm. Eine überraschend positive Entwicklung der Problematik? Ist noch abzuwarten: Doktormutter Prof. Dr. Roxana Nubert wies von Anfang an darauf hin, dass diese Literatur in den wissenschaftlichen Arbeiten der Philologen unseres Landes, einschließlich der Temeswarer Germanisten, noch immer nicht die ihr gebührende Resonanz gefunden hat. 
In der ersten erfolgreich verteidigten Dissertation behandelte Anneliese Wambach "Das Bild des schwäbischen Dorfes im Banat - mit besonderer Berücksichtigung von Adam Müller-Guttenbrunn, Richard Wagner, Johann Lippet, Herta Müller und Balthasar Waitz" (Dissertation in deutscher Sprache, unter Anleitung von Doktormutter Prof. Dr. Roxana Nubert). In der zweiten Arbeit in rumänischer Sprache behandelte Anca Baltariu das Thema "Die kritische Aufnahme von Herta Müller außerhalb des deutschen Kulturraums".
Die aus dem ehemaligen Banater Schwabendorf Gottlob stammende Anneliese Wambach, derzeit Deutschlehrerin, ging an diese komplexe Untersuchung als gute Kennerin des banatschwäbischen Dorfes, seiner Bewohner, der Traditionen und Bräuche, der Mundart und des den Banater Schwaben eigenen literarischen Schrifttums heran. Das angestrebte Hauptziel, die Veranschaulichung eines komplexen Bildes des banatschwäbischen Dorfes, erreichte sie gerade durch die Vielseitigkeit der subjektiven Gesichtspunkte. Die Autorin, die im Laufe mehrerer Jahre, eigene Untersuchungen der Banater deutschen Dörfer durchgeführt hat, stützt sich hauptsächlich auf das subjektive Spiegelbild der Literatur bzw. in jeweiligen Sonderkapiteln der literarischen Werke und der subjektiven Sichtweise von Adam Müller-Guttenbrunn, Richard Wagner, Johann Lippet, Herta Müller und Balthasar Waitz, die sich über ihr eigenes subjektives Erfahrungsbild des banatschwäbischen Dorfes gelagert hat. (bw)