Das Jahr

Laura Purtätor, geb. am 29. November 1995, Schülerin der X. Klasse in der Spezialabteilung der Lenauschule, eines der jüngsten Mitglieder des deutschen Literaturkreises “Stafette” Temeswar, erhielt im Rahmen des kürzlich im AMG-Haus abgehaltenen Symposium “Junge rumäniendeutsche Literatur” einen der drei Liebeth-Rieping-Preise für Nachwuchsautoren.

Ein Jahr hat ungefähr 365 Tage. Das sind 8.765 Stunden und wiederum 525.948 Minuten. Dieses eine Jahr hat, um genau zu sein, 31.556.926 Sekunden. Dies ist eine lange Zeit, jedoch keine halbe Ewigkeit. Ehe man sich versieht, ist ein Jahr schon vorüber und jeder Mensch ist um 31.556.926 Sekunden älter. Manche freuen sich, wiederum andere wollen jünger werden. Die Zeit anhalten, geht aber nicht.

Aber wie genau übersteht man 365 Tage? Wenn man genauer darüber nachdenkt, gibt es Tage, die wie im Fluge vergehen oder Tage, an denen man der ganzen Welt die Zunge herausstrecken möchte und sich am liebsten die Bettdecke über den Kopf ziehen würde. Mal hat man Liebeskummer, mal hat mal so viel gegessen, dass man ein fürchterlich schlechtes Gewissen hat. Ein Tag hat 24 Stunden, was bedeutet, dass das genau 1440 Minuten sind und wiederum 86.400 Sekunden. Man kann es kaum fassen, dass Tage so lang sind, jedoch so schnell vergehen. Obwohl, manchmal ist es doch ein Wunder, dass sie überhaupt vergehen.
Das Jahr ist nun mal kein Zuckerschlecken. Aber man kann selbst was dafür tun, dass es eins wird.

Schlaf ist wichtig, lebenswichtig. Während des Schlafens vergehen die Minuten und Stunden auch schneller. Eigentlich ist der Schlaf die köstlichste Erfindung dieser Welt. Nichts ist so süß wie der eigene Schlaf in seinem eigenen Bett. Sieben Stunden vergehen dabei. Danach kann man sich zum Quatschen mit einem guten Freund treffen oder man hängt einfach mit der ganzen Clique ab. Man sollte darauf achten, dass es einem nicht zu oft langweilig wird, denn die Langeweile ist eine Sünde, für die es keine Absolution gibt. Manchmal reicht auch ein Vor- oder Nachmittag voll sportlicher Aktivitäten, um sich wie neugeboren zu fühlen. Und wenn dies geschafft ist, dann hat man sich den Abend auf der Couch wohl auch schwer verdient. Etwas zu knabbern, denk ich mal auch. Aber nicht zu viel, denn sonst fängt man wieder mit dem schweren Gewicht an. Da fällt mir gerade ein, dass man niemals zu schwer für seine Größe ist, aber man oft zu klein für sein Gewicht ist. Etwas Wahres steckt ja schon dahinter…
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen. Chancen zu ergreifen und einfach mal durch das Abenteuer rennen: Augen zu und durch! Man sollte sich das Leben genauso machen, wie es einem gefällt, denn es ist nie zu spät sich in Schale zu werfen, Spaß zu haben und das Leben zu genießen. Denn nur so vergehen die 31.556.926 Sekunden.