Der schwierige Weg zur Rentabilität

Erfolgreiche Symbiose: BANATIA und die Banater Landwirte

Ein Plus im Familienbetrieb: Der Gottlober Landwirt Ciprian Nastor präsentiert seine neue Maschine für Unkrautvertilgung. Foto: Zoltán Pázmány

Die traditionelle Banater Bauernwirtschaft von anno dazumal ist schon längst passé: Nicht nur größere Landwirtschaftsbetriebe sondern auch die kleinen Landwirte mit ihren Familienunternehmen haben sich derzeit nicht nur nach der Bauernweisheit und dem launischen Wetterfrosch zu halten. Auch in der Banater Heide ist nach der Wende, vor allem aber nach dem EU-Beitritt Rumäniens die alles bestimmende Marktwirtschaft eingezogen. Es muss alles im Detail nach fluktuanten Preiskriterien, vom Samengut, der Bodenbearbeitung und-pflege, der Ernte und deren nicht immer leichten Verwertung, vorgeplant und befolgt werden. Davon, von den alljährlichen Mühen zur Rückgewinnung der bei seinen Kulturen gemachten Investitionen, känne er wahrlich ein Lied singen. So der Gottlober Landwirt Ciprian Nastor: “Unsere ganze Arbeit steht sozusagen ständing unter einem Damoklesschwert”, meint der Bauer. Es ist die hierzulande grassierende Preisunsicherheit in Sachen Landwirtschaftserzeugnissen.

Wie andere Bauern hat sich der Landwirt, der gemeinsam mit seinem Vater eine Landwirtschaftsfläche von 70 Hektar im Heimatort Gottlob bearbeitet, mittels bitteren Erfahrungen schon daran gewöhnt und trotzdem ist es jedes Jahr bei den vielen beeinflussenden Faktoren seiner Ernte mit neuen Risiken verbunden.

Es wird sicher besser, davon ist der stämmige Landwirt, dem man es ansieht, dass er das Zupacken versteht, nun überzeugt: Anlässlich eines Kurzbesuchs von Vertretern der Banater deutschen Wirtschaftsstiftung BVIK BANATIA in seiner Wirtschaft präsentiert er stolz seinen kleinen Park von Neuanschaffungen mittels eines BANATIA-Förderprojekts 2013: Den zugkräftigen Traktor “Case 140” (USA), einen neuen Pflug, zwei Kombinatoren polnischen Fabrikats , eine Maschine für Unkrautvertilgung WIRAX hat er sich heuer zum Teil über die vorteilhafte Förderung mit deutschen Mitteln angeschafft . Die ersten Ergebnisse des verflossenen Jahres erwiesen sich als vielversprechend.

Derzeit baut er zum Großteil Getreide (Weizen und Mais), aber auch Gemüse (Auberginen) sowie Wasser- und Zuckermelonen an. Wegen dem zu großen Arbeitsaufwand hat er nun auf Tomaten, die er bis vor Kurzem angebaut hat, verzichtet.  Im Laufe der Jahre hat er dafür gesorgt, sich ein gutes Treibhaus und auch Bewässerungsanlagen einzurichten. Wenn er mit den heurigen Wetterbedingungen und dem erzielten Ernteertrag 2013 allgemein zufrieden ist, so hat er wie öfter in den Vorjahren seine unliebsamen Überraschungen mit teurem doch manchmal schlechtem Samengut und selbstverständlich mit dem Verkauf seiner Erzeugnisse.

Der derzeitige Getreidepreis bringt ihm keinen großen Gewinn ein: Seine Maisernte hat er mit Ausnahme von zwei Tonnen (zu 65 Bani po kg) nur zu 45 Bani pro Kilogramm direkt vom Feld und zu 50 Bani aus der Niederlage verkauft.

Ciprian Nastor gehört zu den langjährigen Melonenbauern der Gemeinde. “In Sachen Wassermelonen habe ich schon alles probiert”, meint der Landwirt schmunzelnd. Er hat nämlich jahrelang Melonenbauer, Transporteur, Exporteur (Deutschland, Österreich, Polen) und gar Verkäufer von früh bis abends auf den Temeswarer Marktplätzen gespielt. Jetzt geht seine gesamte Melonenernte nach Temeswar, vor allem zum Großmarkt.

In nächster Zukunft könnte er sich jedoch stärker auf Gemüsebau verlegen: Ein türkischer Produzent von Gemüsekonserven hegt nämlich die Absicht, mit den erfahrenen Gottlober und Wiseschdiaer Gemüsebauern baldigst feste Verträge für die Lieferung von Gemüse zu schließen.