Deutsche Wirtschaft: Jubiläumsfeier und internationale Konferenz

Unternehmer aus vier Ländern tauschten Erfahrungen in Temeswar aus

In den 15 Jahren seit der Clubgründung habe sich vieles zum Guten gewendet, so Peter Hochmuth in seiner Bilanz zum Jubiläum. Einstiger Vorteil: Der Arbeitsmarkt war damals nicht so überhitzt. Zum Festanlass gab es spät am Abend eine Geburtstagstorte.

Ein gemeinsamer Auftritt könnte über die Internetseite der Deutschen Wirtschaftsclubs (deutsche-wirtschaftsclubs.org) konkrete Formen annehmen. Auf der Pressekonferenz (v.l.n.r.): Eugen Gudi (Weißrussland, Cristian von Albrichsfeld (DWC), Uwe Leuschner (Russland), Waldemar Steimer (DRW Arad) und Wilhelm Beer (Carl-Wolff-Gesellschaft). Im kommenden Jahr soll die Konferenz entweder in Minsk oder Hamburg angesetzt werden.

Deutschlands Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, nannte den Wirtschaftsclub und das Treffen mit den anderen Wirtschaftsvereinen „einen Zusammenschluss von enormer Wirtschaftskompetenz“ und speziell zum DWC: „ Wenn es diesen nicht gäbe, müsste er erfunden werden“.

„Ich habe mich beim Vorstand des Banater Clubs und gleichzeitig bei seinen Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit und den Austausch in all diesen Jahren bedankt“, sagte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț der Banater Zeitung nach einem Gespräch mit dem DWC-Vorsitzenden Peter Hochmuth.

Der Festakt zum 15-Jährigen Jubiläum des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat (DWC), aber auch die sechste Konferenz der Deutschen Wirtschaftsclubs aus den Mittel-und Osteuropäischen (MOE) Staaten standen im Zeichen der Erfolge, aber auch der Problematik der Unternehmer an den jeweiligen Standorten. Gastgeber war der Raum um Temeswar mit den beiden Hauptveranstaltungsorten, Castel Royal in Neumoschnitza und Wiener Saal auf der Ady Endre Straße in Temeswar. Vertreter von sechs deutschsprachigen Wirtschaftsclubs hatten sich zur 6. Konferenz der deutschen und deutschsprachigen Wirtschaftsclubs aus Mittel- und Osteuropa getroffen. Der Banater Wirtschaftsclub DWC nutzte auch gleich die Gelegenheit, um den 15. Jahrestag seit seiner Gründung zu begehen. Eine Festgala mit Pressekonferenz, Festreden und Musik gab es zu diesem Anlass im Castel Royal in der Gemeinde Neumoschnitza bei Temeswar. Die beiden arbeitsfreien Tage des Wochenendes waren den Gesprächen, Impulsreferaten und den Debatten innerhalb der Konferenz gewidmet.

Ersichtlich wurde dabei, dass die Wirtschaftsclubs, trotz einiger lokalspezifischer Aspekte und Probleme, über weite Strecken gleiche, oder zumindest ähnliche Sorgen haben. Das ist wohl im Falle der Club und Vereine, die der Veranstaltungsreihe fern geblieben waren, nicht anders. Manche waren sogar trotz Zusage nicht dabei. Ein geballtes Vorgehen bei politischen Entscheidungen zum Nachteil der Investoren wurde erneut als wünschenswert angesehen, sodass die Präsenz aller  nicht fehl am Platze gewesen wäre.

Fachkräftemangel, unbeständige Rechtssicherheit und Korruption ist nach wie vor ein Thema, mit dem sich Unternehmer herumschlagen müssen. Trotzdem wurde ersichtlich, dass es unterschiedliche- und regionalspezifische Standortfaktoren sind, die die Wirtschaft beeinflussen. „Der Fachkräftemangel, den ihr anspricht, das ist ein Luxusproblem“, sagt Uwe Leuschner, Vorstand des Wirtschaftsclubs in Russland. Zwischen den Zeilen ließ sich deutlich herauslesen, dass das Korruptionsproblem in Russland weiterhin akut ist.

Ein konzertiertes Auftreten empfahl in seiner Ansprache der Journalist Werner Kremm, eventuell unter einem Dachverband der Deutschen Wirtschaftsclubs in Rumänien. „Deshalb sehe ich es als erstrebenswert für alle Mitgliederfirmen an, vom Staat möglichst begünstigte Tätigkeitsbestimmungen herauszuschlagen. Gelingt das, wird ein soziales Eingreifen des Staates immer seltener nötig. (…) Dann brauchen Sie kluge Sprecher, die in weitreichender Absprache mit den Köpfen der Wirtschaftsclubs regelmäßig und schlagkräftig die Medien mit Problemen füttern. Alles, was den Wirtschaftsakteuren über die Leber kriecht.“