Diskussionen über die Zukunft des Brückenbaus

Achte Internationale Donaubrückenkonferenz fand in Temeswar statt

Bei der achten Internationalen Donaubrückenkonferenz ging es um Trends im Europäischen Brückenbau. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Radu Băncilă. Foto: Zoltán Pázmány

Das blaue Band Europas befand sich vor Kurzem im Mittelpunkt der Gespräche, die in der TU Politehnica abgehalten wurden. Eigentlich waren es die Brücken über die Donau, die in den Fokus der Expertengespräche rückten. Anlass dazu war die achte Internationale Donaubrückenkonferenz, die in diesem Jahr von der Stadt Temeswar/Timişoara beherbergt wurde.

Der Kongress, zu dem 75 Fachleute aus ganz Europa anreisten, trug den Titel „Brücken im Donaubecken – Neue Trends im Brückenbau und wirtschaftliche Lösungen für Brücken großer und mittlerer Spannweiten“. Eröffnet wurde die Konferenz im Barocksaal des Kunstmuseums – die Vorträge fanden im Senatsaal der TU Politehnica statt. Vertreten waren Institutionen, Bauherren, Auftragnehmer, Brückendesigner und Baufirmen sowie wissenschaftliche Experten von überall her. Den Impulsvortrag zum Thema „Trends in der Anwendung von hochwertigem Stahl im europäischen Donaubrückenbau“ hielten Dr.-Ing. Falko Schröter und Tobias Lehnert aus Deutschland. Hauptziel der Konferenz war der Wissens- und Erfahrungsaustausch. „Alle Teilnehmer haben die Konferenz sehr hoch bewertet. Die Unterlagen dazu sind im Springer-Verlag erschienen.

Diese Konferenz findet alle drei Jahre statt und ist bereits ein Festpunkt der akademischen Veranstaltungen in Europa“, sagte Prof. Dr. Radu Băncilă von der Abteilung für Bauingenieurwesen in deutscher Sprache.

In diesem Jahr fungierten Rumänien und Serbien als Gastgeber der Konferenz. Veranstalter vor Ort war die Temeswarer Fakultät für Bauingenieurwesen. Nachdem am Freitag die Vorträge und Impulsreferate im Senatsaal der TU Politehnca in Temeswar abgehalten wurden, fand am Samstag eine technische Reise zu den Donaubrücken in Serbien statt. Die Konferenzteilnehmer besichtigen einige Bauwerke in Belgrad und Novi Sad. „Alle Teilnehmer an der Konferenz haben auch am Ausflug teilgenommen. Wir haben vier Donaubrücken, alle in verschiedenen Bauphasen, besichtigt: eine doppelte Eisenbahnbrücke in Novi Sad, die an der Stelle der im Krieg zerstörten Brücke, teilweise mit Hilfe von EU-Mitteln, gebaut wird; die fertige doppelte Autobahnbrücke in Beska, die eine Verbindung auf der Hauptachse Nord-Süd darstellt; eine sehr schöne, seilverspannte Brücke im Zentrum Belgrads, die viele Verkehrsprobleme löst sowie eine von Chinesen gebaute Brücke, die den Außenring der serbischen Hauptstadt Belgrad schließen wird“, berichtete Prof. Dr. Radu Băncilă. All diese Donaubrücken haben neben großen Spannweiten auch besondere ästhetische Merkmale, ließ Professor Băncilă erkennen.
„Die Zukunft des Brückenbaus in Rumänien ist fraglich. Wir haben alle

gestaunt, von wo Serbien das Geld für diese Brücken herholt. Wenn
Zukunftssicht existiert, dann kann man auch Verkehrswege und Brücken
bauen. Und das sollte nicht nur unter dem Druck der EU geschehen“, so Radu Băncilă auf die Frage, wie es denn um die Zukunft des Brückenbaus in Rumänien bestellt sei. Einerlei, ob es nun um Straßen oder Brücken geht, in Rumänien machen oft die Unternehmen, die Ausschreibungen für Bauarbeiten gewinnen, in beiderseitiger Profitgier mit dem Auftraggeber gemeinsame Sache, was sich vor allem auf die Qualität der Bauwerke negativ auswirkt.