DSD-Verleihung in der Lenau-Schule

Bestehensquote in Westrumänien lag knapp über dem Weltniveau

In der Lenau-Schule wurden am Freitag die Deutschen Sprachdiplome verliehen. Foto: Zoltán Pázmány

Mit dem traditionellen „Gaudeamus igitur“, der wohl bekanntesten akademischen Hymne, begann am Freitag Vormittag die Feier zur Verleihung des Deutschen Sprachdiploms (DSD). Austragungsort war der Festsaal des Nikolaus-Lenau-Lyzeums, in dem die etwa 90 Absolventen der deutschen Schule aus Temeswar/Timişoara saßen. Gesprochen wurde auf Deutsch – obwohl im Saal auch einige Angehörige der SchülerInnen saßen. „Ich will hoffen, dass auch eure Eltern inzwischen Deutsch gelernt haben“, sagte die Lenau-Schulleiterin Helene Wolf. Der Fachberater für Deutsch seitens der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Dr. Rolf Willaredt, vergab insgesamt 46 Urkunden.

Eigentlich hatten sich 64 Schüler der Prüfung gestellt, das Examen zum Deutschen Sprachdiplom bestanden schließlich 46 Teilnehmer. Das Ergebnis lag in diesem Jahr auf einer „bescheidenen Ergebnisskala für eine Schule mit Unterricht in Deutsch als Muttersprache“, betonte Fachberater Willaredt. Trotzdem musste niemand mit leeren Händen nach Hause gehen. „Jeder Schüler hat eine Teilbescheinigung erhalten. Wir liegen in Westrumänien über dem Weltniveau und das ist eine erfreuliche Tatsache“, sagte Willaredt.

Knapp über 70 Prozent der Teilnehmer bestanden in diesem Jahr die Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz. Davon schafften es 30 Schüler, auf die Niveaustufe C1 zu kommen, während 16 Teilnehmer das Level B2 erreichten. „Es gibt vier Teilkompetenzen, die geprüft werden: die mündliche, die Lese- und Hörkompetenz, aber eben auch einen dialektischen Aufsatz muss man schreiben und der wird in Deutschland korrigiert. Da gibt es offenbar noch Probleme“, so Fachberater Willaredt über die DSD-Prüfung.

Von den Schülern, die das Sprachdiplom bestanden hatten, erreichten drei mehr als 90 Punkte. Die drei besten waren in diesem Jahr Monica Laţia, Patrick Inger und Nadine Frombach.

Sie sprechen meistens auch in ihrer Freizeit Deutsch, während ein Großteil der Lenau-SchülerInnen - sobald es zur Pause läutet - auf Rumänisch umschaltet. Die Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom war in diesem Jahr „gar nicht so leicht“, gestand Nadine Frombach, die ursprünglich aus Deutschland kommt. Für sie war es daher „keine große Sache“, 93 von maximal 96 Punkten bei der Prüfung zu schaffen. „Deutsch ist wirklich eine schwierige Sprache. Ich habe es natürlich als Muttersprache und habe das Glück, es zu beherrschen, aber wenn ich merke, wie sich die anderen damit schwer tun, da verstehe ich schon, dass es eine ziemlich schwierige Sprache ist“, sagte die Schülerin der 12. F.

Die SchülerInnen, die in diesem Jahr nur eine Teilbescheinigung erhalten haben, können die Prüfung im nächsten Jahr wiederholen. Die meisten werden es auch tun, denn alle sind sich bewusst, dass das Deutsche Sprachdiplom viele Vorteile mit sich bringt. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt sollen junge Leute, die auch ein Sprachzertifikat besitzen, mehr Chancen haben, einen guten Job zu bekommen. Wer im Ausland studieren möchte, der muss seine Sprachkenntnisse irgendwie nachweisen können – am besten mit einem Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz.