Duale Berufsausbildung in Arad weiter gefördert

Unterstützung der Karrierechancen kommt aus Tübingen

Arader Wirtschaft und Verwaltung suchen gemeinsame Wege der dualen Berufsbildung.

Zwei Absolventenklassen von Fachleuten, die nach deutschen Modell ausgebildet wurden, gibt es bereits auf dem Arader Arbeitsmarkt. Fotos: Zoltán Pázmány

Eine Partnerschaft zwischen dem deutschen Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg und dem westrumänischen Verwaltungskreis Arad soll die duale Ausbildung in Arad weiter fördern. Mit 40.000 Euro ist Tübingen behilflich, die Berufsausbildung auf ein neues Level zu heben.  Dies wurde auf einer Pressekonferenz deutlich, an der der Kreisrat, die Stadtverwaltung, die Schulbehörde, sowie der Deutsch-Rumänische Wirtschaftsverein DRW teilnahmen. Ein Handwerk lässt viele Möglichkeiten offen, sagt Bernd Böse, stellvertretender Vorsitzender des DRW und einer der Hauptinitiatoren der dualen Ausbildung in Arad. So könne man nach dem Erlernen eines Handwerks weiter studieren oder sich selbständig machen, weist Böse auf die diversen Chancen hin, die ein Facharbeiter hat, wenn er nicht an seinem durch die Ausbildung gesicherten Arbeitsplatz tätig sein will.

„Duale Schulausbildung als Chance“ heißt das Projekt und basiert auf den Fördermitteln, von der Baden-Württembergischen Stiftung über das Walter Hallstein-Programm zur Verfügung gestellt. In den nächsten zwei Jahren werden im Kreis Arad Maßnahmen zur Einrichtung von Studienklassen im dualen Schulausbildungsystem in Berufsschulen und Technische Gymnasien unterstützt. Mit ihrem Werbeslogan „Wir stiften Zukunft“ ist die Richtlinie der baden-württembergischen Einrichtung ohnehin eindeutig.

Das Programm beginnt im nächsten Jahr mit einem Erfahrungsaustausch von Lehrern der Technischen Schule Aurel Vlaicu aus Arad. Sie werden sich in Deutschland, Tübingen, gemeinsam mit Lehrern der Dualen Schulen des Landkreises Tübingen weiterbilden. Im Rahmen der Dualen Schulausbildung-Förderkampagne wird auch eine Werbekarawane organisiert, die durch mehrere Ortschaften des Kreises führt. Dabei sollen die am Projekt beteiligten Betriebe den Absolventen der achten Klasse ihr Karriereangebot vorstellen. Ebenfalls im Rahmen des Projektes wird im Frühjahr d.J. in Arad eine Ausbildungs-Messe organisiert, wo die Betriebe sich vorstellen und den Jugendlichen ihre Ausbildungsangebote präsentieren.

Es sei das erste größere Projekt, das die beiden Kreise nach der Unterzeichnung ihres Partnerschaftsvertrages im Sommer 2018 durchführen, sagte der Vorsitzende des Arader Kreisrates, Iustin Cionca. „Obwohl der Kreistag keine direkten Aufgaben in der beruflichen Bildung hat, halten wir es angesichts der Personaldynamik in unserem Landkreis für angebracht, unseren Partnern zu helfen. In den kommenden Jahren werden sich Kommunen, Schulbehörde und Wirtschaftsakteure geschlossen agieren, um eine gute Zukunft für die Wirtschaft und implizite für die Bürger des Kreises zu sichern“, sagte Iustin Cionca, Präsident des Kreisrates Arad. Hervorgehoben wurde auf der Pressekonferenz auch die Tatsache, dass Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und Bildungsangebot der Schulen nicht immer in einem entsprechenden Verhältnis sind, dass Eltern noch immer ihre Kinder lieber auf die Uni als auf eine Fachschule schicken und dass man am Anfang die Firmen bewegen musste, mitzumachen nun müsse man Eltern, Schulen und Lehrer von der Sinnhaftigkeit der Berufsschulbildung überzeugen.  

Die erste Schule, die in das Projekt aufgenommen wird, ist die Technische Schule Aurel Vlaicu aus Arad, wo im kommenden Herbst mit Partnern aus dem Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein DRW Arad und der Stadtverwaltung Arad drei Klassen im dualen Schulausbildungssystem eingerichtet werden. Das Projekt "Duales Schulausbildung als Chance" ist ein Projekt, das von den Stipendien der Baden-Württemberg-Stiftung aus dem Walter Hallstein-Programm gefördert wird. Das Stipendium für das Projekt im Kreis Arad beträgt EURO 40.000.

 

„Dieses Projekt ist eine wichtige Ergänzung des vom Deutsch-Rumänische Wirtschaftsverein DRW Arad vor vier Jahren gestarteten Berufsbildungssystem nach deutschem Modell. Das Ziel ist jetzt eine Berufsschule zu etablieren, die die dazu erforderlichen technischen und personellen Voraussetzungen erfüllt“, sagte Bernd Boese, Vizevorsitzender des Wirtschaftsvereins und Leiter der Arbeitsgruppe Duale Schulausbildung.