Ein besonderer Erfolg

Dritte Internationale Donau-Kulturkonferenz in Temeswar

Die Eröffnung der 3. Internationalen Donau-Kulturkonferenz in Temeswar: Nicolae Robu, der Bürgermeister der Stadt Temeswar (stehend). Im Präsidium V. r. n. l. : Joachim Uhlmann, Leitender Ministerialrat im MWK Baden-Württemberg, Ioan Holender, Simona Neumann, die Geschäftsführerin des Vereins „Temeswar – Kulturhaupstadt Europas 2021“, einer der Veranstalter der Konferenz, und Méhes Márton vom Danube Cultural Cluster in Wien, der Moderator des Plenums. Als Keynote-Speaker trat Adrian Cioroianu, der neue rumänische UNESCO-Botschafter, auf.

Das Plenum mit den Vertretern der Kulturinstitutionen, der Lokalverwaltung und Politik tagte im Multifunktionssaal des Kreisrates Temesch. Dabei waren der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ und der DFDB-Vorsitzende Johann Fernbach.

Das Buch „Die Interkulturalität des Banats“ von Prof. Dr. Victor Neumann wurde von Dr. Swantje Volkmann vorgestellt (Foto: links).

Die Ausstellung „Stuttgart by Night“ von Beatrice Zervas

150 Gäste aus vierzehn Donauländern wurden vergangener Woche in Temeswar zur Dritten Internationalen Donau-Kulturkonferenz willkommen geheißen – in mehreren Sprachen der Region und auf Englisch.

Als eine Hafenstadt an der Donau hat Bürgermeister Prof. Dr. Nicolae Robu Temeswar in der Eröffnungsrede der 3. Internationalen Donau-Kulturkonferenz präsentiert. Dieses Ziel setzt sich die Stadt, indem das Augenmerk mehr auf die Bega (die durch die Theiß in die Donau fließt) gerichtet werden soll. An diese Idee der Verbindung der Städte über die Flüsse knüpfte Ioan Holender, der Direktor des Internationalen George-Enescu-Festivals und einer der Ehrengäste der Donau-Kulturkonferenz an: „Heute ist die Fahrt von Wien nach Temeswar beschwerlicher als vor ein paar Jahren, da es keine direkten Flüge mehr gibt und auch keine direkte Bahnverbindung, nur über den Straßenverkehr geht das leicht. Vielleicht schafft es einmal der Flussverkehr, die Städte zu verbinden“.

Die Donau-Kulturkonferenz wandert seit ihrer ersten Auflage, 2013 in Ulm, von einer Stadt zur anderen. Es war heuer das erste Mal, dass sie in Rumänien stattgefunden hat. Die Internationale Donau-Kulturkonferenz stand im Zusammenhang mit dem Entwicklungs- und Förderprogramm Donauraumstrategie der EU (EUDRS).

Mit dem Ziel der internationalen Vernetzung von Kunst, Kultur und Politik im südosteuropäischen Raum wurden die Vertreter der Donauregion aus den verschiedensten kulturvermittelnden, künstlerischen und kulturpolitischen Arbeitsbereichen eingeladen.

Schon in der Eröffnung sprach Joachim Uhlmann, Leitender Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, die Hoffnung aus, dass beim Treffen je mehr gemeinsame Projekte entstehen, was sich dann auch bewahrheitet hat.

In drei Panels haben sich die Teilnehmer über das „Haus der Kulturen des Donauraumes“, die „Kreativwirtschaft – Chancen für Beschäftigung und Kulturentwicklung im Donauraum“ und die „Rolle der Kultur für die nachhaltige Entwicklung der Städte“ ausgetauscht. Es ging zum Beispiel um den Aufbau eines Hauses der Kulturen, um dessen Definition, als einen physischen oder virtuellen Ort des Zusammenkommens, als eine Art Plattform oder Netzwerk oder als Verbreitung der bereits existierenden Projekte.

Zu den Highlights der Veranstaltung gehörten auch Konzerte, Theatervorstellungen, eine Fotoausstellung und eine doppelte Buchpräsentation: Der BBC-Journalist Nick Thorpe stellte sein Reisebuch „A Journey Upriver from the Black Sea to the Black Forest“ („Eine Reise flussaufwärts vom Schwarzen Meer bis in den Schwarzwald“), das 2014 im Verlag Yale University Press erschienen ist: „Es geht um das Alltagsleben der Menschen, die entlang der Donau und von der Donau leben“. Das Buch ist ein selbst finanziertes Projekt von vier Jahren. In Etappen ist der Journalist anderthalb Jahre entlang der Donau mit Fahrrad, Auto oder aber mit dem Boot auf der Donau gefahren. „Die Interkulturalität des Banats“ lautet der Titel des zweiten Buches, das vorgestellt wurde. Das von Prof. Dr. Victor Neumann geschriebene Buch ist im deutschen Verlag Frank & Timme in diesem Jahr erschienen und stellt eine Geschichte aller Bevölkerungsgruppen des Banats dar, einmalig in dieser Art, wie Swantje Volkmann das hervorhob.

Die Dritte Internationale Donau-Kulturkonferenz wurde von den folgenden Kooperationspartnern organisiert: dem Verein „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas 2021“, der Stadt Temeswar, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm und dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar. Zu den Partnern zählten der Kreisrat Temesch, die Europäische Donau-Akademie Ulm, der Rat der Donaustädte und -regionen, das Department für Interethnische Beziehungen innerhalb der Regierung Rumäniens, das Kunstmuseum Temeswar sowie das Deutsche Konsulat Temeswar.

Im Anschluss an der Konferenz tagte der Arbeitskreis Kultur, Wissenschaft und Bildung. Als nächster Veranstaltungsort wurde für 2016 die Stadt Russe in Bulgarien vorgeschlagen.