FILM DER WOCHE

Das Leben der Anderen: DDR-Überwachungssystem im Mittelpunkt

Das DAAD-Lektorat in Temeswar/Timişoara setzt die Filmreihe „Das alles war Deutschland... auch“ fort. Jeden zweiten Donnerstag wird in der C²rture{ti-Buchhandlung ein deutscher Film vorgeführt. Auf dem Programm steht morgen „Das Leben der Anderen“ (2006, Dauer: 137 Minuten) in der Regie von Florian Henckel von Donnersmarck, der auch das Drehbuch verfasste.

 

Ostberlin, Mitte der 80er. Als Verhörspezialist ist Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) selbst bei den eigenen Leuten gefürchtet und als unmenschlich verschrien. Nun setzt ihn sein Vorgesetzter und Jugendfreund Grubitz (Ulrich Tukur) auf den Theaterregisseur Georg Dreyman (Sebastian Koch) an. Ein Routinefall für Gerd Wiesler, denn zunächst heißt es, Wohnung verwanzen, Nachbarn einschüchtern, alle Verdächtigen unter Observation stellen. Doch je mehr sich der Stasi-Mann in den Fall hineinsteigert, umso mehr prägt ihn das, was er sieht und hört. Die Welt der Kunst und Literatur, das freie Denken, die Liebe und Leidenschaft faszinieren ihn und er dringt immer tiefer in das „Leben der Anderen“ ein. Es kommt sogar so weit, dass er die Opfer, die er als „Staatsfeinde“ entlarven müsste, schützt.

Im Mittelpunkt des Dramas von Filmregisseur Florian Henckel von Donnersmarck steht der Staatssicherheitsapparat und die Kulturszene Ostberlins in der Zeit vor der Wende. „Das Leben der Anderen“ soll unter anderen auch den Gedanken vermitteln, dass Kunst das Gute im Menschen hervorbringt und eine Versöhnung zwischen Opfern und Tätern nicht immer wegzudenken ist. Ein spannender und erschütternder Film, aber auch verdienter Oscar-Preisträger von 2006.

Wer in „Das Leben der Anderen“ eindringen möchte, der kann also morgen um 18 Uhr in die Teestube der Cărtureşti-Buchhandlung (Mercy-Straße 7) gehen. Hier setzt das DAAD-Lektorat an der TU Politehnica zusammen mit dem Deutschen Kulturzentrum die 2010 gestartete Filmreihe fort. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Goethe-Institut. Jede zweite Woche wird im Rahmen der Filmreihe „Das alles war Deutschland... auch!“ ein deutscher Film mit englischen Untertiteln gezeigt. Die Filmreihe wird am 10. November mit „Solino“ (2002) fortgesetzt. Der Eintritt zu den Filmvorführungen ist frei. (rn)