Fokus auf die deutsche Minderheit in Rumänien

Deutsch-Rumänische Regierungskommission tagt in Temeswar

Im Anschluss an die Tagung wird heute, um 16 Uhr, die Ausstellung „Die Deutsche Minderheit in Rumänien – Geschichte und Gegenwart im vereinten Europa“ im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus eröffnet.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Die deutsch-rumänische Regierungskommission tagt diese Tage in Temeswar/Timişoara. Im Kreisratsgebäude diskutieren die beiden Delegationen über konkrete Probleme der deutschen Minderheit in Rumänien. Unter anderem geht es um kulturelle Projekte zur Bewahrung der Identität und Sprache der deutschen Minderheit, um Sozialpolitik, um wirtschaftliche Projekte des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, um Rückerstattungen von Gemeinschafts- und Kircheneigentum und um das Bildungswesen in deutscher Muttersprache, ließ der Abgeordnete der deutschen Minderheit im Parlament Rumäniens, Ovidiu Ganţ, wissen.

Die gemischte Regierungskommission wurde aufgrund des bilateralen Vertrags zwischen Deutschland und Rumänien aus dem Jahr 1992 gegründet. Sie bespricht die gesamte Problematik der deutschen Minderheit in Rumänien, da in diesem Vertrag festgehalten ist, dass sich beide Staaten verpflichten, Maßnahmen zu treffen, um die deutsche Minderheit in Rumänien zu unterstützen. „Besprochen werden unter anderem sozialpolitische Themen. Es geht um soziale Einrichtungen der deutschen Minderheit, wie zum Beispiel das Adam-Müller-Guttenbrunn-Seniorenheim in Temeswar, es geht um wirtschaftliche Projekte des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, wie zum Beispiel die Wirtschaftsstiftung „Banatia“, aber auch generelle Themen, wie der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum, werden besprochen“, sagte der Abgeordnete Ovidiu Ganţ. Ein weiteres Anliegen ist das Unterrichtswesen in deutscher Muttersprache. „Vor allem geht es um die Unterstützung, die wir seitens der Bundesrepublik erhalten, einerseits durch das Lehrerentsendeprogramm und seit diesem Jahr durch die Summe, die im Bundeshaushalt vorgesehen ist, für Lehrkräfte, die in deutscher Muttersprache unterrichten. Natürlich geht es um auch um Bildungsinfrastruktur – um das Gebäude der Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar und jenes des Johann-Ettinger-Lyzeums in Sathmar“, sagte Ovidiu Ganţ.

Die deutsche Delegation wird von dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, MdB, geleitet. Die rumänische Delegation leitet George Ciamba, Staatssekretär im rumänischen Außenministerium. Vertreter aus verschiedenen Ministerien, des Auswärtigen Amtes, des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, der Landsmannschaften der Banater und Sathmarer Schwaben sowie des Verbandes der Siebenbürger Sachsen sind bei den Gesprächen dabei.