Freiwillig im Einsatz

Österreicher bauten Dach für Caritas-Sozialstation

In Wetschehausen/Pietroasa Mare, ungefähr zehn Kilometer südlich von Lugosch/Lugoj, wird diese Woche hart gearbeitet. Das Kinderheim der Caritasverbände aus Eisenstadt (Österreich) und Temeswar/Timişoara bekommt ein neues Dach. Für dieses Bauunterfangen sind bereits letzte Woche Arbeiter aus Österreich angereist, um das neue Dach völlig freiwillig und kostenlos aufzubauen.

Das Kinderheim aus Wetschehausen bekommt ein neues Dach. Foto: Raluca Nelepcu

„Als wir im Frühling hierher kamen, konnten wir bemerken, dass das Kinderheim ein kaputtes Dach hatte“, sagt Unternehmer Robert Resch. Fünf Bauarbeiter der auf Dachdeckerei und Spenglerei spezialisierten Firma Resch aus Mattersburg in Österreich und zwei Freiwillige des Caritas-Vereins „Together“ leiteten vorige Woche die Arbeiten in die Wege. Diese Woche sind wiederum sieben Personen damit beauftragt, die Dachersetzung zu Ende zu führen. „Wir versuchen jedes Jahr, einen größeren Betrag zu spenden. Das Problem dabei ist aber, dass nur ein Teil des Geldes wirklich da ankommt, wo er gebraucht wird“, sagt Robert Resch. Der Einsatz in Wetschehausen kostete den Unternehmer etwa 13.000 Euro. „Das Kinderheim hat aber davon einen Nutzen von 40.000 Euro, denn soviel kostet ein Dach, wenn man es neu kauft“.

Die österreichische Firma Bramac, die in Hermannstadt/Sibiu ein Dachsteinwerk besitzt, spendete 4.000 Dachsteine. Aus Österreich brachte Robert Resch 70 Stück Pfosten und die notwendigen Dachrinnen mit. Die Bauarbeiter kamen mit einem Lkw-Kran, der für die Beförderung der Dachsteine auf das Dach eingesetzt wurde. „Die Waren zu verschaffen, war überhaupt nicht schwer. Schwierig war jedoch, die Grenzkontrollpapiere und Lkw-Frachtpapiere zu bekommen“, sagt Robert Resch.

Damit die alten Ziegelsteine nicht kaputt gehen, legten auch die Kinder Hand an. 24 Kinder im Alter von 6 bis 19 Jahren, die aus sehr armen Verhältnissen stammen, sind in der Sozialstation aus Wetschehausen zu Hause. Ende September soll hinter der jetzigen Sozialstation das neue Passivhaus eingeweiht werden, das mit Hilfe von Freiwilligen der HTL Mödling entstanden ist. „Der neue Bau war nötig, um die Lebensqualität der Kinder zu steigern. Die Jugendlichen müssen einen größeren Wohnbereich bekommen“, sagt Herbert Grün, Geschäftsführer der Caritas Temeswar. In dem sogenannten „Generationenhaus“ soll Platz für 15 bis 20 Personen geschaffen werden.