Im Mittelpunkt der Banater deutschen Kultur

Zum Geburtstag von Annemarie Podlipny-Hehn

Dr. Annemarie Podlipny-Hehn Foto: Zoltán Pázmány

In Wort und Tat, stets auf das Wichtige und Nachhaltige bedacht: So kennt man Annemarie Podlipny- Hehn, die seit Jahrzehnten ununterbrochen sowohl im Mittelpunkt der Banater deutschen als auch hiesigen multikulturellen Kulturszene steht und wirkt. Die am 20. Februar 1938 in Lowrin geborene  Kunsthistorikerin und -kritikerin, Schriftstellerin und Literaturhistorikerin kann ein hierzulande nicht gewöhnliches Lebenswerk vorzeigen, das noch längst kein Ende zu haben scheint: Die Autorin bereitet derzeit eine Monographie (die erste hierzulande) des Banater Malers Josef Ferenczy (1866-1925) für den Druck vor.

Annemarie Hehn besuchte die deutsche Grundschule in Großsanktnikolaus, darauf die Deutsche Pädagogische Lehranstalt in Temeswar. 1956 -1961 studierte sie Germanistik in Temeswar. Bis 1964 war sie als Deutschlehrerin in Orzydorf und Wolfsberg tätig. Nach der Heirat mit dem Maler Julius Podlipny erfolgte eine lebenslange Beschäftigung mit der Kunst. Von 1964 bis 1991 war sie als Kustodin der Kunstabteilung des Banater Museums tätig. 1990 promovierte sie zum Dr. phil. In der Kunstszene wird sie vor allem als Chronistin und als Autorin von Künstlermonographien u.a. über Stefan Jäger, Franz Ferch, Julius Podlipny, Oskar Szuhanek, Hildegard Kremper Fackner usw. geschätzt. 1998 veröffentlichte sie ihren Sammelband „Werte aller Zeiten“ mit ihren publizistischen Beiträgen über das Kunstgeschehen. Die Autorin veröffentlichte auch bedeutende Bücher über herausragende deutsche Persönlichkeiten wie Nikolaus Lenau oder Oskar Walter Cisek. 2010 überraschte sie mit dem Memoirenband „DA-SEIN“. Mit dem Buch „Kulturspiegel…“ veröffentlichte sie 2014 ein weiteres Standardwerk, eine Auswahl ihrer literarischen Schriften, Interviews, Rezensionen, die sie im Laufe von fünf Jahrzehnten in den deutschen Publikationen herausgebracht hat.

Vital für das Fortbestehen der deutschen Kultur im Banat nach der Wende war die Gründung des deutschen Literaturkreises „Stafette“ 1992 in Temeswar. Als Promoterin und langjährige Leiterin dieses Vereins wirkte sie entscheidend für die Förderung junger Talente, die Herausgabe von Anthologien und Eigenbänden. Es ist kein gewöhnliches Lebenswerk, da sie auch mit ihrer unermüdlichen Tätigkeit als Forumsaktive, u.a. als Vorsitzende oder Vorstandsmitglied des DFDT aber auch als langjähriges Vorstandsmitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes, Zweigstelle Temeswar  all diese Jahre nach der Wende eine wichtige Rolle gespielt hat. Annemarie Podlipny- Hehn wurde mehrfach mit hohen Auszeichnungen bedacht: mit mehreren Preisen des Rumänischen Schriftstellerverbandes, dem Nationalen Ritterorden für treue Verdienste (2002) und wurde mehrfach mit hohen Auszeichnungen geehrt: 2002 mit dem Ritterorden für Treue Verdiens1998, zu ihrem 70. Geburtstag, mit der höchsten Auszeichnung des DFDB, der Ehrennadel in Gold.