Immer mehr Flüchtlinge wollen bleiben

AIDRom: Hilfsaktionen im Kreis Temesch Von Balthasar Waitz

Der Ökumenische Kirchenverein aus Rumänien AIDRom schloss vor Kurzem ein 12monatiges EU-Projekt ab, wodurch Hunderten von Flüchtlingen mittels verschiedener Fachdienstleistungen die Integration in unserem Land erleichtert wurde. "Man zählt derzeit zirka 20.000 Flüchtlinge in Rumänien, im Kreis Temesch liegt diese Zahl bei 3100", erklärte Elena Timofticiuc, Managerin von AIDRom-Projekten, zum Abschluss dieses erfolgreichen Projekts im Rahmen einer Pressekonferenz in Temeswar. Gleichzeitig erläuterte die Managerin eine in den letzten sechs Monaten eingetretene klare Trend- und Mentalitätsänderung der Flüchtlinge. Man erinnert sich: 2015 hieß es, dass Rumänien, laut einem Beschluss der EU-Innenminister, bis 2017 6351 Flüchtlinge aus dem Nahen Osten aufnehmen sollte. Darauf entstanden als Vorbeugungsmaßnahme über Nacht mehrere Zeltdörfer an der rumänisch-serbischen Grenze u.a. bei Morawitza und Lunga, die den erwarteten Flüchtlingsstrom aus Serbien auffangen sollten. Es erwies sich als falscher Alarm:  Die modernen Zeltdörfer mit allen Ausstattungen blieben leer, Rumänien bzw. das Banat wurden nur für eine kleine Zahl Flüchtlinge lediglich zu einem Umweg auf ihrer Wunschroute über Ungarn nach Deutschland.  Laut Flavius Ilioni-Loga, dem lokalen Temeswarer AIDRom-Koordinator, gibt es seit einigen Monaten immer mehr Anzeichen, dass Rumänien bzw. das Banat für immer mehr Flüchtlinge auch ein Bleibeland, eine neue Heimat, werden könnte, obwohl unser Land nicht die hohen Zuwendungen wie das Aufnahmeland Deutschland zahlen kann. "Zirka 200 Flüchtlinge wurden im Rahmen des vorgenannten Projekts unseres Vereins unentgeltlich Rumänischlehrgänge mittels des Kreisschulinspektorats aber auch finanzielle Hilfen gewährt", erklärte Manager Ilioni-Loga. AIDRom gewährt den Flüchtlingen verschiedene Hilfsleistungen u.a. Lehrgänge für kulturelle und soziale Anpassung, hilfsreiche Lehrgänge über die derzeitige rumänische Gesellschaft. Im Rahmen des genannten EU-Projekts im Gesamtwert von einer Million Lei wurden im Kreis Temesch auch sechs interkulturelle Mediatoren herangebildet und eingestellt, ein Netzwerk von Volontären gegründet und Lehrgänge für Beamten der öffentlichen Institutionen aus sechs Verwaltungskreisen zum Thema Hilfsleistungen für Flüchtlinge abgehalten.