In memoriam Onuţ Danciu

Onuţ Danciu (1952 – 2016) bleibt einer der beliebtesten Lehrer der Temeswarer Kunstschule.
Foto: Alin Zelenco

Seine heisere, unverwechselbare Stimme, mit der er uns damals, im September, begrüßte, werden wir nie vergessen. Umso weniger die vielen guten Ratschläge und Tricks für gute Fotos, die er uns mit auf den Weg gab... Onuţ Danciu, der Lehrer für Foto- und Filmkunst an der Temeswarer Kunstschule, ist in der Nacht vom 4. auf den 5. September im Alter von 64 Jahren gestorben. Die Nachricht über seinen Tod erschütterte viele Menschen, denn der Lehrer hatte im Laufe der Zeit hunderte von jungen Leuten – darunter auch drei ADZ/BZ-Redakteure - mit seiner Liebe zur Fotografie und zum Film angesteckt.

Geboren wurde Onuţ Danciu Liubomir am 22. Mai 1952 in der Gemeinde Knees/Satchinez. Er schloss 1972 das „Vincenţiu Babeş“-Lyzeum in Temeswar  ab, Spezialisierung: Schöffe. Im Laufe der Zeit war er als Nebenschauspieler, Archivar und Gerichtsschöffe tätig. Er gehört zu den Mitbegründern des ersten privaten Fernsehsenders in Rumänien, TVT 1, wo er sieben Jahre lang als Kameramann und Produzent tätig war.

Seine zwei größten Leidenschaften waren aber die Foto- und die Filmkunst, zwei Fächer, die er seit 1979 an der Volkskunstschule, heute Kunstschule, in Temeswar unterrichtete. Onuţ Danciu hat uns, seinen ehemaligen Schülerinnen und Schülern, vieles mit auf den Weg gegeben. Von ihm haben wir erfahren, dass es einen enormen Unterschied zwischen Bildern (auf rumänisch: „poze“) und Fotografien gibt; dass nicht alles, was als Kunst verkauft wird, es auch ist. Onuţ Danciu, „domn´ profesor“, hat uns die ersten Regeln erklärt, um Fotos gekonnt in Szene zu setzen. Zu den Tricks, die wir von Onuţ Danciu wissen, gehört jener, für bessere Ergebnisse beide Augen beim Fotografieren offen zu lassen. Die Gespräche mit ihm, bei denen er unsere Fotos konstruktiv kritisierte, haben in großem Maße zu unserer Bildung beigetragen, und dafür sind wir ihm besonders dankbar.

Von Onuţ Danciu haben wir gelernt, das Licht zu lieben. Auch er hat das Licht geliebt. Möge ihn auch da oben stets das Licht begleiten.