Krisenmanagement: Die Kleinen trifft es hart

Ein Foto aus Zeiten, als Hansi Müller noch durch das Banat tourte und schwäbisches Brauchtum pflegte. Foto: privat

Die Wirtschaft steckt gerade in einer tiefen Krise. Und betroffen sind fast alle - nur ganz wenige Sparten haben ein Türchen zum Überleben gefunden. Betroffen sind Großkonzerne und kleine Unternehmen, fast gleichermaßen. Wer eher aus der Krise kommt? Es ist schwer zu sagen, ob es die finanzstarken Konzerne sind, oder die kleinen Firmen, die schneller umstellen, oder sich anpassen können. Alle werden jedoch davon abhangig sein, wie lange COVID-19 die Welt in Atem und in Notstand hält, denn wenn die letzten Ressourcen aufgebraucht sind, ist nicht nur das Kaufvertrauen sondern auch die Kaufkraft erschöpft. Fakt ist, dass viele der im Banat angesiedelten Konzerne, vor allem jene, die der Automobilindustrie zuliefern, technische Arbeitslosigkeit beantragt haben, andere haben - Insiderinformationen nach – die Absicht, Stellen komplett abzubauen.

Beide Standbeine des Banater Unternehmers und Deutschland-Heimkehrers Hansi Müller sind innerhalb weniger Tage eingebrochen und ihm bleibt momentan nur die Unterstützung vom Staat für technische Arbeitslosigkeit. Seine seit Jahren mit Bürgermeisterämtern laufenden Verträge für seine Arbeit mit Kulturgruppen als Tanzlehrer wurden storniert und sein gerade gestartetes Unterfangen in der Arader Gastronomie ist momentan ebenfalls stillgelegt. Unterstützung erhielt Hansi Müller in der Krise vom Hilfswerk der Banater Schwaben. “Ich glaube, diese Hilfe – wofür ich mich herzlich bedanke - ist ein Zeichen der Wertschätzung meiner Arbeit zur Bewahrung banatschwäbischer Kultur”, so Hansi Müller.

Als sich die finanziellen Engpässe einstellten, waren die Vertragsmitarbeiter der Kommunen am ersten betroffen. Hansi Müllers kleine GmbH hatte Verträge mit etwa zehn Kommunen, alle brachen die Verträge wegen der Viruskrise ab. Einige taten dies ohne Schulden an den Tanzlehrer und mit einer gewissen Dezenz, andere wieder setzten zu überzogen radikalen Maßnahmen an, ließen den Tanzlehrer - wie er der BZ gegenüber sagte - auf Schulden für vorfinanzierte Projekte sitzen, andere wieder kündigten die Verträge mit vorgezogenem Datum. Auf eine besonders gute Zusammenarbeit weist Hansi Müller mit den Kommunen aus Alexanderhausen, Nitzkydorf, Großjetscha, Großsanktnikolaus und Hatzfeld hin.