Maxair: Flüge gegen den Krebs

Temeswarer Unternehmen unterstützt OnkoHelp

Brustkrebs bei Frauen beeinträchtigt genau genommen das Leben aller. Deshalb sind auch Kinder bereit - auf ihre Art – auf Krankheit und Vorbeugekampagne zu reagieren. Im Bild: Unter den Maxair-Flügeln suchen sie Schutz und Hilfe. Foto: Privat

Die soziale Verantwortung ist bei der Temeswarer Firma Netex seit dem Krebstod ihrer ehemaligen Geschäftsführerin vor vier Jahren um ein weiteres gestiegen. Kein Wunder deshalb, dass sich das Unternehmen einer Kampagne zur Früherkennung, Vorbeuge und Heilung von Brustkrebs in den vier westrumänischen Verwaltungskreisen Arad, Hunedoara, Karasch-Severin und Temesch angeschlossen hat. Initiator ist der Verein OncoHelp, der innerhalb der kommenden beiden Jahren innerhalb der Aktion Help25 Spenden sammeln will, aber auch Konkretes auf dem Gebiet der Früherkennnung und Vorbeuge vorhat.

Über ihr Tochterunternehmen Maxair unterstützt Netex die Krebsbekämpfung auf gleich zwei Wegen. Zum einen spendet Maxair einen Teil des Erlöses aus den kommerziellen Flügen der Firma, zum anderen versucht das Personal auch die Kunden zum Spenden zu bewegen. "Während dieser Spendekampagne von zwei Monaten werden wir einen Euro-Cent für jede kommerzielle Flugminute unserer beiden Maschinen abgeben", sagt Claudiu Patt, Inhaber und Pilot bei Maxair. „Außerdem werden wir versuchen, auch unsere Kunden einzubinden und ihnen die Möglichkeit geben, das Unterfangen finanziell zu unterstützen", setzt Claudiu Patt fort.

Gestern wurde das regionale Projekt Help25 der Stiftung OnkoHelp im Arader Ioan-Slavici-Theater gestartet. Aufgeführt wurde dabei ein Stück, dass das Thema Brustkrebs bei Frauen aufgreift. Das Stück endet in einem Happy End – was im alltäglichen Leben nicht immer der Fall ist. „Brustkrebs ist keine Krankheit, die nur Frauen betrifft“, heißt es im Pressetext zur Kampagne. Und weiter: „Brustkrebs ist eine Krankheit der gesamten Gesellschaft, denn leidende Frauen können in irgendeiner Form nahestehende Personen sein“. Über diese Kampgane sollen in den 25 Monaten 5000 Brustkrebs-Röntgenaufnahmen für Frauen mit niedrigem Einkommen kostenlos gesichert werden. Dazu kommt, dass bei jeder bezahlten Röntgenuntersuchung eine weitere kostenlos an einer Frau vorgenommen wird, die sich eine Bezahlung nicht leisten kann. Bis dahin muss jedoch ein Mammograph gekauft werden. Ein leistungsstarkes, digitales Gerät kostet etwa 200.000 Euro, sagt Mihaela Ciotea, Direktorin für Entwicklungsfragen bei OnkoHelp.  

OncoHelp ist eine NGO, die vor acht Jahren in Temeswar ins Leben gerufen wurde. Am Anfang standen drei Gründungsmitglieder, die mit der Zeit eine Arztpraxis in ein Uni-Krebszentrum mit 65 Arbeitnehmern umwandeln konnten. Der Verein verfügt derzeit über ein Krebs-Ambulatorium, ein Krebszentrum, ein Departement für Bildaufnahmen und ein Labor für spezifische Analysen. Die Klinik selbst hat 160 Betten im Behandlungstrakt. 

25 Monate lang wird OnkoHelp die Kampagne zur Vorbeugung und Bekämpfung des Brustkrebses durchführen. In einer ersten Etappe beabsichtig der Verein und seine Mithelfer zwischen dem 1. Oktober - 30. November d.J. Fonds für den Mammograph zu sammeln. In den Monaten danach soll ein Programm zur Vorbeuge und zur Früherkennenung des Brustkrebses auf die Beine gestellt werden. Dabei ist ein Screening-Programm vorgesehen, aber auch eine Informationskampagne um vor allem bei Frauen auf die Risiken dieser Krankheit hinzuweisen. Es sei praktisch wie bei allen Krankheiten: „Durch Früherkennung kann auch Brustkrebs im Anfangsstadium erfolgreich behandelt werden“, sagt die Onkologin Daniela Sîrbu. Da es kein nationales Screening-Programm zur Krebsvorbeuge gibt, sei die Initiative besonders wichtig, so Cătălin Marian, Hochschullehrer und Forscher am Departement für Biochemie an der Temeswarer Medizinhochschule.