Medizintechnik aus Sackelhausen

Heraeus Kulzer feierte Richtfest für weltweit größten Produktionsstandort

Das Dentalunternehmen Heraeus Kulzer lässt eine Produktionshalle in Sackelhausen errichten. Foto: Zoltán Pázmány

Das Richtfest einer neuen Produktionshalle für Medizintechnik ist am Wochenende im Industriegebiet Sackelhausen/Săcălaz, etwa zehn Kilometer von Temeswar/Timişoara, gefeiert worden. Gebaut wurde die Halle von dem Joint-Venture Dietrich-Honold Logistics und soll dem deutschen Hersteller von Medizintechnik für Zahnärzte, Heraeus Kulzer GmbH, zu Gute kommen.

Die Arbeiten an der neuen Halle, die sich auf 13.000 Quadratmetern erstreckt, haben im März begonnen und sollen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2014 zu Ende geführt werden. Durch die neue Investition sollen bis 2015 mindestens 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, heißt es bei Heraeus Kulzer. „Wir haben den Standort Sackelhausen gewählt, weil wir sehr gute Beziehungen zu rumänischen Kollegen und zur hiesigen Universität haben. Wir glauben, dass wir hier einen Standort gefunden haben, von dem wir langfristig unsere Produkte in den Weltmarkt bringen können“, sagte Dr. Martin Haase, Vorstand der Heraeus Kulzer-Gruppe, bei der Feier am Wochenende.

In Sackelhausen soll sich der weltweit größte Produktionsstandort von Heraeus Kulzer befinden, so Haase weiter. „Wir beginnen mit hundert Mitarbeitern und werden hier Produkte für Prothesen und für den Zahnersatz herstellen und des weiteren auch Materialien, um Abformungen bei Patienten zu nehmen“, so Haase.

Die Heraeus Kulzer GmbH ist ein weltweit führendes Dentalunternehmen mit Sitz in Hanau, Deutschland. Das Unternehmen unterstützt Zahnärzte und Zahntechniker mit einem umfassenden Produktangebot im Bereich ästhetische Zahnheilkunde, Zahnerhalt, Prothetik und Parodontologie sowie digitale Zahnheilkunde. Das Unternehmen hat Geschäfte in mehr als 130 Ländern weltweit, sowohl auf dem amerikanischen Kontinent, als auch in Europa und in Asien. „Wir haben über eine halbe Million Anwender weltweit, die unsere Produkte in Zahnarztpraxen und –labors nutzen“, sagte Martin Haase.

Bei dem Richtfest am Samstag waren Vertreter von Heraeus Kultzer, Dietrich-Honold Logistics, sowie Mitarbeiter und Vertreter der Kommunalverwaltung Sackelhausen zu Gast. „Sackelhausen macht heute einen sehr wichtigen Schritt, was die Entwicklung der Ortschaft betrifft. Neben den einhundert Arbeitsplätzen, die hier entstehen, leistet diese Investition einen erheblichen Beitrag zum Kommunalhaushalt. Die Summen, die bei uns eingehen werden, nutzen wir für weitere Investitionen in Infrastrukturprojekte“, sagte Ilie Todaşcă, Bürgermeister von Sackelhausen.

„Für das dentale Geschäft gibt es keine Krise. Das ist ein stetig wachsendes Geschäft, zum Einen, weil viele Leute mehr Geld für Mundpflege ausgeben, zum anderen, weil die Demographie dafür sorgt, dass viele Menschen älter werden und Zahnprothesen brauchen“, erklärte Martin Haase.  Die klimatisierte Produktionshalle wird mit Reinräumen, Laboren und Sprinkleranlagen sowie Notstrom-Versorgung ausgestattet. Alle erforderlichen Maßnahmen für den Umgang mit Gefahrgut wurden berücksichtigt. Im Vorfeld des Projektes wurden Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt, um den höchsten qualitativen Anforderungen des medizintechnischen Standortes zu genügen, heißt es bei Heraeus Kulzer.

Das Gebäude entsteht auf einem 90.000 Quadratmeter großen Grundstück mit zusätzlichen Erweiterungsflächen. Auf dem Gelände betreibt die Dietrich Honold bereits eine Logistik-Anlage mit 20.000 Quadratmetern für die Continental AG. Weitere Ausbaumöglichkeiten stehen am Standort in Temeswar zur Verfügung. „Wir haben diese Halle für Heraeus Kulzer gebaut und bieten ihnen Logistik-Dienstleistungen zwischen dem Sitz in Sackelhausen und ihren anderen Standorten auf der ganzen Welt an. Es ist eine Win-Win-Situation“, sagte Hanns Ulrich Dietrich, Geschäftsführer der Dietrich-Honold Logistics.

Die Produktion von Heraeus Kulzer soll in Sackelhausen zum 1. Januar 2015 beginnen. In den kommenden acht Monaten müssen noch die Maschinen in das Gebäude eingebracht werden. Etwa ein halbes Jahr dauert es, um alle Maschinen zur Herstellung von Medizintechnik zu qualifizieren, so Martin Haase.

Mit rund 1.400 Mitarbeitern erzielte Heraeus Kulzer 2012 einen Produktumsatz von mehr als 350 Millionen Euro. Seit Juli 2013 gehört Heraeus Kulzer zur japanischen Mitsui Chemicals-Gruppe. Die Mitsui Chemicals Inc. (MCI) mit Sitz in Tokio ist mit 13.000 Mitarbeitern in über 90 Ländern aktiv.