Michi, wir sagen „Tschüss!“

DSTT-Pressereferent schlägt neuen Berufsweg ein

Als Bassist bleibt er erhalten: Mihai Moldoveanu verabschiedet sich als Pressereferent. Foto: Zoltán Pázmány

Langjährige Berufserfahrung wird oft einem guten Pressereferenten zugeschrieben. Viele Journalisten schätzen selten die Arbeit, die eine gut geführte Pressestelle leistet. Man vergisst oft, wer einen mit Pressemitteilungen und Informationen füttert, an wen man sich als Ersten wendet, wenn Fragen anstehen oder wichtige Personen zu kontaktieren sind. Ohne einen fähigen Pressereferenten geht oft wenig und vieles schief. Zumindest ist die Arbeit für den Journalisten wesentlich umständlicher, wenn er nicht einen Leidgenossen auf der anderen Seite der Front hat, der nur zu gut versteht, wie es denn ist, mit Leuten zu arbeiten, die keinen journalistischen Background haben.

Nicht selten flattern schlecht geschriebene Pressemeldungen ins Haus, die auf die wichtigsten W-Fragen keine Antwort liefern und gerne ausschweifen. Bei der Überfülle an Pressematerial von Unternehmen oder Organisationen vergisst man schnell, dass es immer wieder Ausnahmen von der Regel gibt. Es gibt noch Pressereferenten, die ihrem Beruf Ehre machen und gerade diese werden im täglichen Arbeitstrubel oft übersehen. Bis sie plötzlich nicht mehr da sind, sei es, weil sie ihrer musikalischen Leidenschaft folgen wollen oder weil vielleicht die Leidenschaft für ihren Beruf erschüttert wurde.

Mit dem Rücktritt Mihai Moldoveanus als Pressereferent des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) hat nicht nur das Theater einen wichtigen Mitarbeiter verloren, sondern auch die Banater Zeitung und Radio Temeswar einen geschätzten Kollegen. „Michi“ wechselt zu einer Web-Development-Firma, wo der gelernte Journalist als Content Manager seine Kenntnisse einbringen wird. Seiner Leidenschaft für Musik bleibt er treu. Der Bassist wird weiterhin paperjamen und dem Temeswarer Nu Jazz ein Gesicht verleihen. Wo man ihn in nächster Zeit nicht antreffen wird, ist das Deutsche Staatstheater. Am vergangenen Donnerstag war sein letzter Arbeitstag da. Wahrscheinlich hat er es dann nicht gewusst oder geahnt, vielleicht hat er sich auch nichts dabei gedacht, doch Mihai „Michi“ Moldoveanu wird man als Pressereferenten vermissen.