Neue "Heimstätte" für Nikolaus Berwanger

Eine DFDB-Initiative: Gedenktafel wechselt zum neuen Freidorfer Bibliothekssitz

Den Gästen vom Deutschen Forum werden in der Freidorfer Bibliothek einige Bücher von Nikolaus Berwanger präsentiert. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar (BZ) - Eine schöne und erinnerungswürdige "Zeremonie" erlebte am Wochenende die Freidorfer Bibliothek: Auf Initiative des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, in Kooperation mit der Temeswarer Kreisbibliothek, wurde in der Bibliothekszweigstelle des heutigen Randviertels kurz eines großen Sohnes der ehemaligen deutschen Gemeinde Freidorf, des 1935 hier geborenen und vor drei Jahrzehnten in Berlin verstorbenen Publizisten und Schriftstellers Nikolaus Berwanger gedacht. Zugegen waren der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț, DFDB-Vorsitzende Johann Fernbach, DFDB-Geschäftsführerin Daniela Bărbulescu, Dagmar Șiclovan, DFDT- Geschäftsführerin, die Temeswarer deutschen Schriftsteller Annemarie Podlipny- Hehn und Balthasar Waitz. Zu diesem Anlass wechselte die existierende Gedenktafel vom alten, aufgelassenen Gebäude der Bibliothek an die Vorderfront des neuen Bibliotheksitzes. Die Gedenktafel zu Ehren von Nikolaus Berwanger, der neben dem weltberühmten Johnny Weissmüller, Schwimm-Olympiasieger, als Tarzan-Darsteller und Hollywoodstar in die Filmgeschichte eingegangen, zweifellos größten Persönlichkeit der ehemaligen deutschen Gemeinde, wurde schon vor Jahren im Beisein dessen in Deutschland lebenden Kindern, Harald und Karin Berwanger, enthüllt. Sie war das Ergebnis einer Initiative des Banater Forums, damals unter Leitung von Karl Singer, des Rumänischen Schriftstellerverbandes, Filiale Temeswar, dessen aktives Mitglied der Autor lange Jahre lang war, und der Temeswarer Kreisbibliothek.  Der Sohn, Harald Berwanger, hat bekanntlich in großzügiger Art, zur Unterstützung der Banater deutschen Literatur nach der Wende, den Literaturpreis "Nikolaus Berwanger" gestiftet und mehrere Jahre das entsprechende Preisgeld für deutsche Autoren der Filiale, mehrere Stafette-Mitglieder aber auch für junge rumänische Autoren gespendet. Über Leben und Schaffen dieser bedeutenden Persönlichkeit der Banater Schwaben, des Schriftstellers, Publizisten (NBZ-Chefredakteur 1969-  1984), Mundartautors und umstrittenen Politikers der kommunistischen Epoche können die Besucher der Freidorfer Bibliothek aus einer hier eingerichteten Sonderecke erfahren. Die Bibliothek verfügt desgleichen über zahlreiche in Rumänien oder Deutschland erschienene Bücher des Autors, in deutscher Sprache oder in rumänischer Übersetzung, Lyrik- und Prosabände, Monographien aber vor allem seine beim Publikum beliebten Banater Humoresken und Gedichtbücher in banatschwäbischer Mundart.