Neuer Diözesanbischof wird am Montag geweiht

Der ernannte Bischof József Csaba Pál wird am Montag, dem 6. August, an dem Tag, an dem der katholische Kalender die Verklärung des Herrn feiert, die Weihe im Hohen Dom zu Temeswar empfangen. Die Feier beginnt um 10 Uhr. József Csaba Pál wird damit Martin Roos ablösen und der neue Diözesanbischof von Temeswar und 94. Nachfolger des Heiligen Gerhardus im Bistum Tschanad-Temeswar sein. Bischof Dr. h.c. Martin Roos war 1999 zum Bischof von Temeswar ernannt und konsekriert worden. Papst Franziskus hatte Pfarrer József Csaba Pál am 16. Mai zum neuen Bischof von Temeswar ernannt. Der am 3. Dezember 1955 in Șoimeni-Ciuc (Kreis Harghita) geborene József Csaba Pál hat 1981 die Priesterweihe empfangen und hat vor der Ernennung 31 Jahre lang als Pfarrer und damit Seelsorger der „Maria Schnee”-Pfarrkirche in Reschitza gedient. (scn)

Anlässlich des 25. Geburtstages des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins “Deutsche Vortragsreihe Reschitza” in der “Maria Schnee”-Pfarrkirche. Foto: privat

Unserem József Csaba Pál, fast 31 Jahre lang Pfarrer

der römisch-katholischen „Maria Schnee”-Pfarre

(2. Oktober 1987 - 5. August 2018), der ab dem 6. August, Diözesanbischof von Temeswar wird

 

Von Erwin Josef Țigla

 

Es war zur Mittagszeit des 16. Mai, am Festtag des heiligen Märtyrers Johannes Nepomuk, Schutzpatron des Banats (seine Statue befindet sich im Innenhof unserer Reschitzaer Pfarrkirche), als der Heilige Stuhl ankündigte, dass Pfr. József Csaba Pál, unser Pfarrer, zum Diözesanbischof von Temeswar ernannt wurde.

Einige Minuten später schrieb ich ein Glückwunschmail unserem Pfarrer, dass ich mit einem Auge Freude ausstrahle, mit dem Zweiten aber weine… Ja, Freude für diese hohe Würde, die unser fast 31 Jahre lang als Pfarrer dienende Seelsorger der „Maria Schnee”-Pfarrkirche zugekommen ist. Er hat es wahrhaftig verdient und ich freue mich mit ihm!

Ja, dazu kam auch ein trauriges Auge, denn wir, seine Gläubigen, verlieren hiermit einen Seelsorger, der sich fast 31 Jahre lang für uns und unserem Seelenheil voll eingesetzt hat.

Als er im Herbst des Jahres 1987 die Leitung der „Maria Schnee”-Pfarre übernahm, war es für ihn keine leichte Pfarrstelle, dies nach der langjährigen und diözesanweit bekannten Pfarrleitung unter Msgr. Paul Lackner, der in der kommunistischen Zeit maßgebend dazu beigetragen hat, dass der Glaube in das damalige Feuerfeste (rum. „Cetatea de Foc“) Rumäniens aufrechterhalten blieb.

Jung und aktiv setzte der damals aus Bakowa, Busiasch und Nitzkydorf (hier war er Pfarrer in den Jahren 1985 - 1987) kommende neue Pfarrer teilweise die Arbeit seines Vorgängers fort, brachte aber auch einen neuen Wind in die Jungendpastoral mit. Die Wende in Rumänien brachte eine neue Freiheit für die Glaubensausübung, aber auch den dramatischen Rückgang der Bevölkerung Reschitzas, implizit auch unserer Pfarrmitglieder. Neue Initiativen fassten in unserer Pfarre Fuß, darunter die der Ökumene, die zum Vorzeigeschild ganz Rumäniens wurde. Dafür hat sich Pfr. József Csaba Pál mit Herz und Seele eingesetzt und Jahr für Jahr aufgebaut. Auch dafür wurde er zum Ehrenbürger Reschitzas am 28. November 2006 und zum Ehrenbürger des Kreises Karasch-Severin am 29. Juli 2010 ernannt.

Die vor allem nach Dezember 1989 auch in Reschitza tätigen Gemeinschaft der Fokolarbewegung, der „Fiamma”-Jungendchor, die Vinzenzgemeinschaft und der Katholische Ärzte-Verein sind Beispiele vom Neubeginn im geistigen und karitativen Engagement der Pfarre „Maria Schnee” unter seiner Obhut. Nicht zuletzt sei hier die Initiative unseres Pfarrers zum Aufbau einer neuen Kirche und eines Gemeindezentrums im „Lunca Bârzavei”-Viertel gleich nach der Wende, heute eine eigene Pfarre, zu vermerken.

In der von mir und mit Hilfe von Georg Colța ergänzten Liste der Pfarrer und Kapläne Reschitzas (die Liste trägt 92 Namen) ist Pfr. József Csaba Pál der 70.. Der Erste war Johann Adam Pilzbach, der Pfarrer in Reschitza in den Jahren 1772 - 1776 war.

Im Laufe der Jahre hat Reschitza direkt oder indirekt zwei Priestern zur höchsten Kirchenwürde verholfen:

Dr. Stefan Fiedler, Dechant-Pfarrer in Reschitza in den Jahren 1916 - 1923, wurde zum Bischof von Großwardein - Sathmar 1929 ernannt; ausgeübt hat er diese Kirchenwürde in der Zeitspanne 6. Oktober 1930 - 30. November 1939;

Ferdinand Hauptmann, am 29. März 1936 in Reschitza zum Priester geweiht, war in den Jahren 1981 - 1983 Ordinarius substitutus der Diözese Temeswar (Oberhirte).

Nun werden wir ab dem 6. August 2018 als Reschitzaer „Maria Schnee”-Pfarre einen ersten Bischof der Diözese Temeswar haben: József Csaba Pál.

Am Sonntag nach der Bischofsernennung erläuterte Pfr. József Csaba Pál zum Schluss des Hochamts in deutscher Sprache in kurzen Worten das am 16. Mai Geschehene und schloss mit den Worten: „Ich bin Euer «Produkt», geprägt von den Menschen dieser Pfarre!”

Im Namen aller Gläubigen der „Maria Schnee”-Pfarre, im Namen der Andersgläubigen, die ihm in diesen 31 Jahren zu schätzen gelernt haben, im Namen aller Menschen gutes Willens unserer Stadt und Region danke ich Gott und Pfarrer Pál für die unzähligen Stunden und Tage, Monate und Jahre, die er mit uns bereichernd verbracht hat.

Der liebe Gott möge ihn in der neuen Kirchenwürde als Diözesanbischof von Temeswar segnen, beschützen und begleiten! Und er möge unsere „Maria Schnee”-Pfarre nicht vergessen: „Sie werden in unserer Mitte immer willkommen sein!“