Nostalgie und Wiedersehen in Nürnberg

Tschanader feiern Kirchweih in Deutschland

Symbolträchtiger ging es kaum: Der deutschstämmige Bürgermeister von Tschanad, Nikolaus Crăciun, hatte „Brot von Zuhause“ zum Tschanader Kirchweihfest mitgebracht. Eigenhändig, unterstützt von der HOG-Vorsitzenden, Pauline Huschitt, verteilte er das Brot: Jeder im Saal erhielt eine Scheibe davon, begleitet mit einem Spruch.

Der neue Vorstand der HOG-Tschanad, ließ sich nach der Wahl zusammen mit Bürgermeister Crăciun und den Kassenprüfern fotografieren. Im Bild (v.l.n.r.): Johann Zillich – Kassenprüfer, Elisabeth Jung – Schriftführerin, Adolf Wunder – stellvertretender Vorsitzender, Nikolaus Crăciun. Pauline Huschitt, Brunhilde Hinkel – Kassier und Karteikartenverwaltung und Josef Schüssler – Kassenprüfer.

Die verpflichtete Band bot diesmal eine eineinhalbstündige Zugabe: Bürgermeister Crăciun feierte ab Mitternacht seinen Geburtstag. Glückwünsche und ein Gläschen aus der alten Heimat standen an.

Seit 13 Jahren halten die Tschanader ihre Kirchweih in Nürnberg. Bereits am Nachmittag setzen sie sich zusammen, und feierten bis nach Mitternacht. Um Festen dieser Art eine Zukunft zu sichern hat sich der 45 Jahre alte Adolf Wunder für ein Mandat im Vorstand der HOG entschieden. „Auffällig selten wird das Tschanader Treffen bedauerlicher Weise von gebürtigen TschanadernInnen meiner Generation besucht. Diese Generation, welche im Vergleich zur Generation unserer Eltern oder unserer Großeltern in Deutschland nahezu perfekt integriert ist, zu ´reaktivieren´ ist der Hauptgrund für meine Entscheidung, mich im Rahmen der HOG Tschanad zu engagieren“, so Adolf Wunder der BZ gegenüber.

In einem anderen Stadtviertel von Nürnberg war Banater Kirchweih angesagt. Herbert Schummer, vom Kreisverband Nürnberg, ist im Namen der Landsmannschaft mit der Veranstaltung betraut. Trachten aus vielen Ortschaften sind zu sehen, die jedes Jahr spezifische Kirchweihbräuche aus einer anderen Ortschaft aufleben lassen.

Die Ortschaft Traunau aus dem Verwaltungskreis Arad hatte 2013 den Vorzug erhalten. Die Trachtenpaare fotografierten sich vor der Kirche. Danach zelebrierte Pfarrer Peter Zillich eine Messe. Foto: Siegfried Thiel

Blasmusik und schwäbische Trachten auf den Straßen von Nürnberg, Festgottesdienste aber auch Treffen der Nostalgie, Freude und des Wiedersehens prägten die bayrische Stadt am letzten Wochenende im September. Zum einen feierte der Kreisverband Nürnberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben das traditionelle Kirchweihfest – diesmal nach dem Brauch, der aus der Arader Gegend, aus Traunau, überliefert wurde. Die Tschanader hingegen feierten ihr Kirchweihfest mit einem geselligen Nachmittag, der bis spät in die Nacht dauern sollte. Parallel zum Fest wählte die HOG Tschanad auch einen neuen Vorstand. Die langjährige Vorsitzende, Pauline Huschitt, wurde in ihr Amt wiedergewählt. „Eines habe ich in diesen zwölf Jahren ganz bestimmt gelernt: Auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man schöne Dinge bauen“, so warb Pauline Huschitt für eine Wiederwahl. Ihren Landsmann und aus der Heimat angereisten Bürgermeister, Nikolaus Crăciun, feierten die Tschanader zu dessen Geburtstag.