Öffentliche Wahrnehmung als Gegenmittel zur Lethargie

Arader Wirtschaftsverein DRW will sich neu positionieren

Arad - Einiges ist beim Alten geblieben, manches aber hat sich geändert am Wahlabend im Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein (DRW) in Arad, anderes muss sich wohl noch ändern im Verein der westrumänischen Stadt. Der Vereinsvorsitzende Manfred Engelmann wurde zum einen mit großer Mehrheit in eine weitere Amtszeit von zwei Jahren wiedergewählt, doch zufrieden ist man im Verein grundsätzlich längst nicht. Dieser Gemütszustand hat wohl weniger mit dem Vorstand zu tun – dieser macht nämlich in fast gleicher Zusammensetzung weiter. Eine stärkere Präsenz vor Ort wurde allgemein gefordert - über das „Wie“ gingen die Meinungen jedoch auseinander. Einen wichtigen Schritt hat die Vollversammlung auf ihrer Wahlsitzung in Dezember auf jeden Fall getan: Die Satzung wurde geändert und der Vorstand um weitere zwei Mitglieder auf nunmehr sieben erweitert. Uneingeschränkt davon, ob sich der Verein in Zukunft jeden Monat oder nur jeden zweiten Monat treffen wird, der Bekanntheitsgrad soll steigen. Nicht zuletzt deshalb wurde der Journalist Adrian Ardelean zum Medienbeauftragten gewählt. Stellvertreter von Manfred Engelmann wird ab nun der bisherige Beisitzer, Emil Vancu, der mit Jürgen Schunn rochiert. Schriftführer ist Cristian Faur und als Kassenwart wurde Lolita Mallinger neu ins Amt gewählt, nachdem Martha Sas aus beruflichen Gründen für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung steht. In den Vorstand wurde auch Waldemar Steimer gewählt.

Da sowohl Vereinspräsident Manfred Engelmann, als auch Beisitzer Jürgen Schunn in beruflichem Interesse meist in Deutschland weilen, wurde die Forderung nach einem Geschäftsführer vor Ort laut. Engelmann glaubt, der Einsatz eines solchen könne nur über eine bezahlte Stelle ermöglicht werden, Jürgen Schunn geht davon aus, das sich auch ein Geschäftsführer ohne Bezüge finden ließe. Fakt ist, dass das Geld für einen Geschäftsführer mit Honorar derzeit fehlt. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass viele große Firmen im Ort – auch aus dem deutschsprachigen Raum – dem Verein fern bleiben, was nicht nur ein finanzieller Nachteil ist, sondern auch in Richtung Imageschaden geht.

In der ersten Phase der verstrichenen Amtszeit sei der Verein zunächst von 13 auf 36 Mitglieder gewachsen und habe sich auch öffentlich „auf einer Erfolgswelle“ befunden, sagte Engelmann. Aus dieser Zeit erinnert Manfred Engelmann vor allem an die Bemühungen auch im DRW, das Konsulat Deutschlands in Temeswar beizubehalten, was auch schließlich gelang. Danach seit eine Zeit der „Lethargie“ eingetreten, sagte der alte und neue Vereinsvorsitzende.

Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der Verein „auch infrastrukturell nicht sehr gut aufgestellt war“ (Engelmann). Mit der Aufstockung des neuen Vorstandes wurde ein erster Schritt getan, ein zweiter ist die Tatsache, dass das Restaurant Milenium im Arader Stadtzentrum dem Verein einen Büroraum als Sitz zur Verfügung stellt.