PLAI 2013

Weltmusik von Frankreich bis in die Türkei, Argentinien bis Afrika und den USA

PLAI 2013: Die Sängerin Zaz bot ein Soldout-Konzert am ersten Festivalabend an. Foto: Zoltán Pázmàny

Das Wetter konnte diesmal nicht vorbestellt werden, dennoch konnten die Besucher des PLAI-Festivals alle Konzerte - egal, ob bei angenehmen Herbstwetter oder bei starkem Regen - genießen. Gründe zur Freude haben die freiwillige Veranstalter des Festivals auch in diesem Jahr. Sie haben es erneut geschafft, das Gelände des Dorfmuseums Temeswar/Timişoara zu beleben.

Erster Festivaltag – soldout. Es ist bereits das zweite Jahr, dass die Veranstalter des Worldmusic-Festivals ein Konzertabend als „ausverkauft“ erklären mussten. Alle 5000 Tickets, die für den Freitagabend zur Verfügung gestellt worden waren, wurden verkauft. Grund dafür war die französische Sängerin Isabelle Geffroy – bekannt unter dem Bühnennamen „Zaz“. Alle wollten die Performance der Künstlerin Zaz live erleben. Die Nouvelle-Chanson-Sängerin war Headliner des Festivals und konnte das Publikum mit ihrer heiseren, Edith-Piaf-ähnlichen Stimme verzaubern. Mehr als eine Stunde erklang die Musik von Zaz im Banater Dorfmuseum am Stadtrand von Temeswar. Immer wieder versuchte die junge Sängerin, sich mit den zahlreichen Zuschauern auf Rumänisch zu unterhalten.

Auf einem Blattpapier aufgeschrieben – las sie zahlreiche Sätze auf Rumänisch fast perfekt vor.  

Der zweite Festivalabend zog zahlreiche Besucher an, die trotz des Regens kamen. Ein Meer voller Regenschirmen wurde plötzlich zu einem Schutzdach, als das viel erwartete Konzert des deutschen Reggae-Sängers Patrice begann. Vor einem Jahr war er Headliner des Festivals – nun performte er erneut in Temeswar und stellte seine neue Platte vor. Ausverkauft war sein Konzert diesmal nicht. Auch wenn der Regen ab und zu während seines Auftritts Pausen einlegte, hörten die Zuschauer nicht auf zu tanzen. Die neuen Lieder waren für das Publikum unbekannt – explosiv wurde jedoch die Atmosphäre, als die ersten Töne des bekannten Songs „Soul Storm“ erklangen. Dies war auch der Ausbruch des heftigen Regens, der umso mehr für gute Stimmung sorgte, denn nicht nur das Publikum tanzte im Regen, sondern auch Patrice entschied, sich von unter der Kuppel der Bühne herauszukommen und unter den kalten Tropfen zu performen. 

Das Festival mischte erneut die verschiedensten Musikanten der Welt miteinander. Violine, Akkordeon, Gitarre, Xylophon, Klavier und Blockflöte – zahlreiche Instrumente und Töne – und eine einzige und einzigartige Künstlerin. Maia Vidal bezauberte das Publikum mit ihren Instrumenten in den „Warm Ups“ des Festivals.

An jedem Konzertabend wurden die Festivalbesucher von der amerikanischen Sängerin auf die großen Auftritte vorbereitet – mit anderen Worten, sie wärmte die Bühne für die jeweiligen Künstler an allen drei Festivalabenden vor. Wenn die Weltmusik von Freitag ein Stück Frankreichs zum Temeswarer Jagdwald brachte, und der Samstag einen Blick in die exotische und bunte afrikanische Welt möglich machte, so fand am letzten Festivalabend – dem Sonntag - eine musikalische Reise zwischen Istanbul und Buenos Aires statt. Als „Oriental Dub“ bezeichnet die Istanbuler Musikgruppe Baba Zula ihren eigenen Musikstil. Und damit das Echo des Festivals noch lang im Temeswarer Dorfmuseum erklingt, so endete die achte Auflage von PLAI mit der Performance des Temeswarer Nuevo Tango Quintett. Zusammen mit Marili Machado, die sogenannte „Stimme von Buenos Aires“, führten die Temeswarer Musiker erneut die berühmten Tangoklänge Astor Piazzollas vor.

Doch nicht nur die Musik schaffte es, PLAI zum „Best Small European Festival 2012“ zu küren. Das Festival ist auch für seine zahlreichen Nebenaktivitäten bekannt. Auch in diesem Jahr wurden hier zahlreiche Workshops und Werkstätten veranstaltet.