Reschitza setzt auf Elektroautos

Die Stadt will mit der Agentur für Umweltschutz mehr Stromzapfsäulen aufstellen

Der überaus kreative Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa fährt seit geraumer Zeit einen elektrisch betriebenen Pkw. Das selbe forderte er vor gut einem Jahr von der Taxifahrergilde seiner Stadt, mit dem Versprechen, alle E-Taxis zwei Jahre lang auf Kosten der Stadt aufzuladen. Der tschechische Energiekonzern CEZ hat prompt einer Bitte Popas stattgegeben und in unmittelbarer Nähe des Taxistands im Stadtzentrum, schräg gegenüber dem Rathaus, eine Zapfsäule für Strom aufgestellt. Das Ganze hatte im ablaufenden Jahr einen Schönheitsfehler: bloss zwei oder drei Taxifahrer haben sich ein Elektroauto zugelegt.

Nun kam heraus, dass die Taxifahrergilde von Reschitza Bürgermeister Popa im vorhinein darüber informiert hatte, dass 2018 kaum ein Mitglied des Vereins das nötige Geld für ein neues Elektroauto aufbringen kann, dass sie aber im kommenden Jahr mehrere Fahrzeuge zu kaufen beabsichtigen. Dies auch, weil die Reschitzaer Verwaltung den Druck auf die Taxifahrergilde erhöht hat: es wird einfach keine neue Fahrlizenz auf Stadtgebiet ausgefolgt, Ausnahme: für Elektroautos „oder wenigstens Fahrzeuge mit Hybridantrieb”.

Gegenwärtig sind die Verhandlungen der Stadt mit dem selben tschechischen Energiekonzern weit fortgeschritten, weitere Stromladesäulen in der Stadt aufzustellen: „Es geht um ein Projekt, durch welches wir Mittel nutzen möchten, die von der Agentur für Umweltschutz bereitgestellt werden. Die haben mich versichert: wenn wir mit Projekten kommen, dann würden sie die Gelder zur Verwirklichung bereitstellen”, sagte Bürgermeister Popa jüngst.

Man befinde sich in der Phase der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie, versicherte Popa. „Wir müssen die Koordinaten der künftigen Standorte bekanntgeben. Dazu haben wir auf Stadtgebiet einstweilen fünf Stellen ausgemacht, wo eine Stromzapfsäule nötig wäre.” Immerhin handelt es sich, so hofft der Bürgermeister, um 200.000 Euro seitens der Agentur für Umweltschutz, die die Stadt verwerten kann.

Eigentlich bräuchte die Stadt gar nicht so viele Zapfsäulen für Strom, „aber man muss als Stadtvater in der Perspektive denken”, so Popa. „Und wer sich umschaut sieht: es tauchen immer mehr E-Autos auf, auch, weil ihre Anschaffung gefördert wird. Nicht zuletzt: ich habe der Taxifahrergilde ultimativ das Jahr 2020 zur totalen Umstellung angesagt. Dezember 2020. Ich weiß nicht, wie viele E-Autos gegenwärtig in Reschitza verkehren. Dazu gibt es noch keine Schätzung. Das Rathaus hat schon zwei solche Fahrzeuge, eins beim öffentlichen Nahverkehrsunternehmen. Taxis gibt es auch schon zwei (oder drei ?). Außerdem zwei oder drei Hybridfahrzeuge als Taxis. Erfreulich: immer mehr Reschitzaer legen sich privat Elektroautos zu. Das ist gut für die Zukunft der Stadt.”