Rumäniendeutsche Autoren setzen Akzente

Zur Jahrestagung des Exil-P.E.N. in Tübingen

Gruppenfoto mit den aus Rumänien gebürtigen Autoren des Exil-P.E.N. Foto: privat

Die Stadt Tübingen, eine geschichtsträchtige und literarische Stätte per excellence, hat sich die Autorenvereinigung Exil-P.E.N. Sektion deutschsprachige Länder als Ort für ihre traditionelle Jahrestagung, am 26.-27. Oktober,  ausgewählt. Die Universitätsstadt mit ihrem malerischen mittelalterlichen Gepräge, der Ort großer Geister wie Kepler, Hegel und Schelling, Uhland, Mörike aber allen voran der Dichter Friedrich Hölderlin, der im sogenannten Hölderlinturm an der Stadtmauer von 1807 bis zum Tod 1843 gelebt hatte, war die perfekte Kulisse für das Tagungsthema "Schreiben im inneren Exil". Nach einem interessanten Stadtrundgang wurden die etwa 40 Teilnehmer bzw. Mitglieder von Generalsekretärin Ilse Hehn empfangen  und von Dr.Wolfgang Schlott, Präsident des Exil-P.E.N., mit der Studie "Friedrich Hölderlin: Schöpferische Krise oder Flucht ins innere Exil" auf die Jahrestagung eingestimmt. Im Rahmen der lebhaften Diskussionen meldete sich auch einer der wichtigsten rumäniendeutschen Autoren, Hans Bergel (95), mit dem sentenzartigen Satz zu Wort: "Das Schreiben als Therapie hat mich innerlich immer freigehalten".

Im Rahmen der folgenden Autorenlesungen, die auch lebhafte Diskussionen auslösten, kamen wieder einmal zahlreiche aus Rumänien stammende  deutsche Autoren, die im letzten Jahrzehnt eine immer stärkere Präsenz im Rahmen dieser Schriftstellervereinigung der Autoren aus aller Welt aber vor allem aus den Ländern Ost- und Südosteuropas verzeichneten, zum Wort. So las, in der Moderation von Ilse Hehn, nach Malgorzata Ploszewska (Polen) und Tamara Labas (Kroatien) die aus Freidorf gebürtige Lyrikerin Katharina Eismann. Eigene Neuerscheinungen präsentierten die aus Rumänien stammenden Autoren Dagmar Dusil, Horst Samson (Moderation Katharina Kilzer), Samuel Beer, Balthasar Waitz und Johann Schuth (Ungarn), in der Moderation von W. Schlott. Horst Samson stellte einen neuen Band über Alexander Tietz von E.J. }igla vor. Weitere Lesungen bestritten am letzten Tagungstag Iris Wolf und Eva Filip, ebenfalls aus Rumänien gebürtig. Im Rahmen der traditionellen Rubrik "Ehrungen" wurden die Auszeichnungen hervorgehoben, die den PEN-Mitgliedern Herbert Somplatzky und Erwin Josef }igla (Reschitza) im verflossenen Jahr für ihr Wirken zuteil wurden. In die Autorenvereinigung wurde u.a. als neues Mitglied die Autorin Carmen Elisabeth Puchianu (Kronstadt) aufgenommen. Die nächste Jahrestagung wurde für Ende Oktober in Berlin anberaumt.