Schulbetrieb braucht sinnvolle Maßnahmen

Nichtigkeiten haben jedoch scheinbar Vorrang

á

Mit Maske und online - so wird es mühsam mit dem Unterricht Foto: Zoltán Pázmány

Gutscheine zu zweimal 350 Lei pro Schuljahr sollen Schüler vom Staat erhalten, um Schuluniformen kaufen zu können. Das hat der Senat des Rumänischen Parlaments vor Kurzem beschlossen. Das Gesetz beabsichtigt das Gesetz von 2007 zur Sicherheit in den Schulen so zu ändern, damit höhere Sicherheit in den Bildungseinrichtungen gewährleistet wird. In der Hierarchie der wahren Prioritäten in der rumänischen Bildung liegt diese Initiative wohl weit hinter vielen anderen zurück. Vor allem: Mehr als 900.000 Schüler haben keinen geeigneten Zugang zur Online-Bildung, berichtet Mediafax.

Es fehlt an vielen Bildungseinrichtungen an Hygienemitteln zur COVID-Bekämpfung, es fehlt an Tabletts, aber auch an Internetanschlüssen. Nur selten können Schüler sich auf eine Schularbeit mit dem Handy der Eltern verlassen, denn diese stehen den Eleven ja nur bedingt zur Verfügung. Die jüngeren Jahrgänge können wohl mit Tablett und Laptop nicht allen arbeiten. Zum anderen sollen die Kommunen die Arbeitsgeräte für die Schüler kaufen. Können jedoch Gemeinden diesen zusätzlichen finanziellen Aufwand sichern, zumal jeden Herbst die Bürgermeister vielen finanzschwachen Gemeinden bei den Kreisverwaltungen um Zuschüsse anheuern um Löhne und Nebenkosten des Rathauses zu bezahlen? Dazu kommt, dass gerade Kinder aus finanzschwachen Familien möglicherweise mitten im Schuljahr ins Ausland zu den Eltern ziehen und die Gemeinden ihre Geräte nie mehr sehen, und nicht zuletzt haben die meisten ohne Computer, Laptop oder Tablett auch keinen Internetanschluss. Also sollen die Sorgen der politischen Elite woanders liegen, als an einem Gesetz zu knobeln, um Geld auszugeben für Uniformen, Geld, das es wahrscheinlich gar nicht gibt.