Sportbarometer

Heimann hämmert!

Junge Spieler, neue Trikots, alter Trott. Einmal hü, zweimal hott. So rumpelt die rumänische Nationalelf durch die Fußballgeschichte. Seit 14 Jahren kein Sieg gegen einen Großen! Am Tag der Zeitumstellung verlor sie die Orientierung - und das WM-Qualispiel gegen Deutschland mit 0:1. Es schien, als seien die Rumänen zu spät aufgewacht, weil der Wecker kaputt war. Stattdessen klingelte es im rumänischen Tor.

Eigentlich hätten die Tricolori die Uhr zurückdrehen müssen - um mindestens 25 Jahre! Da waren sie gefürchtet und respektiert, beeindruckten mit Spielwitz, Tempofußball, Kreativität. Und jetzt? Oh, weh! Zum Glück hat sich der gute Torwart Niță beim Lattenknaller von Kimmich durch den Luftzug des scharf geschossenen Balles keine Lungenentzündung geholt. Sonst hätte es ein Debakel gegeben. 

Hinten links war nichts recht - und Camora ein Totalausfall. Havertz umkurvte ihn wie eine Slalomstange, spielte den Außenverteidiger schwindlig. Und leitete den Siegtreffer ein. Camora musste mit Knoten in den Beinen vom Platz. Er taumelt immer noch. Kapitän Neuer konnte Zeitung im Tor lesen. Denn: Im rumänischen Sturm steckte der Wurm!

Und die Deutschen? Sie hätten die Uhr um vier Monate vorstellen müssen. Dann wäre Jogi endlich in Rente - und ein Neuanfang möglich. Aber: Nicht schon wieder mit Klinsmann. Er hält's nicht lange aus. Von Hertha flüchtete er nach 76 Tagen.

Der DFB sollte eine Anzeige aufgeben: Knipser gesucht. Die deutschen Chancen starben in Bukarest einen qualvollen Tod. Oder am besten Lewandowski adoptieren!

So einen bräuchten auch die Rumänen. Drei Tage nach der Zeitumstellung waren sie immer noch nicht wach, blamierten sich in Eriwan beim 99. der Weltrangliste Armenien mit 2:3. Wie Deutschland gegen Nordmazedonien mit 1:2. Kein Aprilscherz: Beide haben vor Gründonnerstag ihr blaues Wunder erlebt....

Der vor 25 Jahren verstorbene erfolgreichste Bundestrainer aller Zeiten Schön sagte: "Ein Volk, das gute Fußballer hat, kann auf schlechte Politiker verzichten." Laut Radio Eriwan freuen sich die rumänischen und deutschen Politiker.

Herzlichst, Ihr Helmut Heimann