Tagung von Osteuropa-Journalisten

Das FunkForum veranstaltet Jahressitzung in Pecs

Auch der Nachwuchs wird an dem FunkForum-Treffen in Pecs dabei sein. Schüler aus Ungarn und Rumänien nehmen an einer Werkstatt zum Thema “Der gebaute Radio-Beitrag” teil. Hier im Bild ein älterer Jahrgang bei einer PausenRadio-Werkstatt in Bistritz. Foto: Der Verfasser

In den letzten zwei Jahren konnte sich der Medienverein FunkForum vor Jubiläen nicht mehr retten. Es sind inzwischen mehr als zehn Jahre seitdem es den Zusammenschluss von Redakteuren deutschsprachiger Medien aus Mittel- und Südosteuropa gibt. Heute kann sich jeder Internetnutzer, der der deutschen Sprache mächtig ist und sich für das historische Banat sowie für die Länder aus Südosteuropa und die noch erhaltene deutsche Minderheit interessiert, an den Verein wenden. Mit einer Online-Platform, worauf die Mitglieder des FunkForums ihre Fernseh- und Radiobeiträge sowie ihre Artikel hochladen, wird man über das aktuelle politische Geschehen, kulturelle Ereignisse, dem Brauchtum, Sprach, Wirtschaft, Jugend und Sport informiert.

Das FunkForum kämpft genau wie die deutschsprachigen Redaktionen, aus denen es gebildet ist, um das Überleben. Besonders in Ungarn, wo die politische Lage angespannt und Journalisten in den letzten Jahren konstant zensiert werden, bemüht sich auch eine Redaktion, wie die aus Pecs/Fünfkirchen, die über und für die Ungarndeutschen berichtet, ihrer Arbeit nachzugehen, obwohl Gelder gestrichen werden und Personal entlassen wird.

Ende September trifft sich das FunkForum in Fünfkirchen, um über die Zukunft des Vereins zu sprechen. Neben Vorstandswahlen sollen auch wichtige Punkte angesprochen werden, die sich auf die Frage beziehen: Wo wollen wir in den nächsten Jahren hin?

Eine Frage, die immer wieder bei den Jahressitzungen des Medienvereins fällt. Denn man möchte wachsen und das trifft nicht nur auf die Zahl der Mitglieder zu, sondern auch auf die Publikumszahlen.

Zwei Standbeine hat der Verein: Die deutschsprachige Redaktion von Radio Temeswar, wo sich die Geschäftsführung findet und wo 2001 das erste Begegnungsseminar deutschsprachiger Hörfunkredaktionen aus Rumänien und Ungarn stattfand, und die deutschsprachige Redaktion von Radio Pécs, wo der Vorstandsvorsitzende Kristian Erdei arbeitet. Geschäftsführer ist Adrian Ardelean, Redakteur bei Radio Temeswar und langjähriger Vorsitzender des Vereins.

Obwohl das FunkForum als Idee schon seit 2001 besteht und zwar seit dem Begegnungsseminar, der vom damaligen ifa-Koordinator für Rumänien, Peter Kratzer, angeregt wurde, ist der Verein erst 2003 entstanden mit Ingrid Schiffer als erste Vorsitzende. Am Anfang bestand das FunkForum nur aus deutschsprachigen Radio-Redaktionen. Heute zählen zu den Mitgliedern auch die Allgemeine Deutsche Zeitung, die Banater Zeitung, die deutsche Sendung von TVR sowie weitere Zeitungen und Fernsehsendungen aus Rumänien, Ungarn, Serbien.

PausenRadio-Werkstatt für Jugendliche

Um neue Journalisten heranzuziehen und auch eine junge Hörerschaft zu gewinnen, wurde 2004 das Projekt PausenRadio gestartet. Es fing auch hier zuerst mit der Idee an, in deutschen Schulen aus Osteuropa Radioredaktionen zu gründen. Über die Jahre veranstaltete das PausenRadio Werkstätten und Seminare für Jugendliche, um ihnen journalistische Grundlagen zu vermitteln. Auch in Pecs bei der Jahresversammlung wird zeitgleich eine Werkstatt für Schüler gehalten. Das Thema ist der “Gebaute Radio-Beitrag”. Jugendliche aus Rumänien und Ungarn werden selber an ihrem ersten Bericht arbeiten. Die Ergebnisse sollen in der Jugendwelle präsentiert - einer Radio-Sendung für Jugendliche, die einmal im Monat im Rahmen der deutschen Sendung bei Radio Temeswar ausgestrahlt wird.

Die Zukunft des FunkForums wird in zwei Wochen in Fünfkirchen entschieden. In diesem Jahr fand bereits im August in Temeswar ein Treffen statt. Damals wurde auch ein Sammelband vorgestellt, das Werke von rumänien- und ungarndeutschen Schriftstellern vereint. Dazu gibt es auch eine DVD mit Video- und Audioaufnahmen der Autoren. Erneut ein Jubiläum: Vor zehn Jahren entstand eine CD mit Aufnahmen von deutschsprachigen Schriftstellern aus Osteuropa als Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem FunkForum und literarischen Vereinen aus Ungarn und Rumänien.