Temeswarer Kinderpark wiedereröffnet

Hunderte Kinder besuchten in den ersten Tagen die Anlage

Zug ohne Schienen, Piratenschiff auf Sand und Kanu-Wasserbahn auf Indianer-Territorium: Einige der Hauptattraktionen des frisch sanierten Kinderparks. Foto: Zoltán Pázmány

Das Heckenlabyrinth muss noch wachsen, das Prinzessinnenschloss sucht man vergeblich und für den alten Tunnel wird noch nach neuen Verwendungsmöglichkeiten gesucht. Gleichzeitig begeistern die neuen Parkwege, die frisch angelegten Rasenflächen und die modernen Spielplatzgeräte. Die Meinungen gingen bei der Wiedereröffnung des Kinderparks „Ion Creangă“ aus Temeswar/Timişoara schnell auseinander. Während die Kinder begeistert die neuen Bewegungs-, Kletter- und Sandspielgeräte ausprobierten, bemerkten Eltern die kleinen Detailfehler. Es könne nicht Rumänisch sein, würden Unfeinheiten nicht ins Auge fallen, meinte ein Vater. Andere sahen es weniger kritisch. Dass ab der Hälfte der Parks Rasenflächen nicht mehr vorhanden sind und dass noch immer Gebäude unfertig stehen, darüber schauten viele Besucher hinweg. Hauptsache, den Kindern gefällt es. Trotzdem, so fanden viele Eltern, hätte man die Wiedereröffnung noch hinausschieben können. Zumindest bis das Gras überall gleich gewachsen ist.

Am Vormittag vor der feierlichen Neueröffnung herrschte im Park Hochbetrieb. Bereits um neun Uhr fand eine inoffizielle Einweihung für die Insassen der Popa Şapcă Strafanstalt statt. Sie hatten einen Großteil der Sanierungsarbeiten durchgeführt. Rund 2.500.000 Euro hat die Erneuerung des Kinderparks gekostet.

Im März wurden zusätzliche 300.000 Euro beantragt, mit der Begründung, dass der ursprüngliche Betrag nicht ausreichen würde. Dabei wirkt der Park nach der Sanierung spärlicher. Traditionelle Spielplatzgeräte wie Schaukeln und Rutschbahnen findet man in geringer Anzahl. Dafür wurden kleine Spielhäuser und Sportanlagen eingeführt. Es gibt auch große Schach- und Damespielfelder, eine Mini-Golfanlage, speziell eingerichtete Radwege und Hängematten. Große Attraktionen sind ein Karussell, eine elektrische Mini-Eisenbahn auf Rädern und eine thematische Kinderwasserbahn. Um beide bildeten sich in den ersten Tagen lange Warteschlangen. „Das dürfte sich ändern“, meinte eine Mutter. „Sobald man für den Eintritt zahlen muss.“ Noch fiel diesbezüglich allerdings noch keine Entscheidung. Der neue Stadtrat muss nach den Lokalwahlen darüber entscheiden.

Die Eingänge des alten Zugtunnels, dessen Abriss viel zu kostspielig war, wurden abgeriegelt. Noch gibt es keine konkreten Pläne, was aus dem Betonklotz werden soll. Neu sind auch die öffentlichen Toiletten und ein modernes Gebäude, wo ein Café eröffnet werden soll.

Der Kinderpark „Ion Creang²“ wurde unfertig wiedereröffnet. Erst in einigen Monaten kann man mit Sicherheit sagen, ob sich die Investition gelohnt hat und ob die Investitionssumme gerechtfertigt war oder nicht.