Volksfest mit Pandemie-Kirchweihhut

Neuarader machten das Beste aus der Covid-Situation

Ein Kirchweihfest mit vielen Restriktionen; aber immerhin wurde dem 196. Jahrestag seit der Weihe der heutigen katholischen Kirche in Neuarad gedacht. Foto: DFDA

Kirchweihfest in Neuarad haben so ihre Besonderheiten. An mehr als der Hälfte Kirchweihsonntage der letzten einhundert Jahre hat es geregnet. Diesmal gab es strahlenden Sonnenschein, und trotzdem war manches Kerweihmädl oder – junge trauriger gestimmt, als in anderen Jahren bei strömendem Regen. Die Pandemie machte ihnen nämlich einen Strich durch die Rechnung, die Vorgaben von Gesundheits- und Bürgermeisteramt wurden in den Tagen vor dem Fest wegen Covid-Situation revidiert und letztendlich blieb es bei einem Kirchweihfest ohne Aufmarsch, ohne bunten Kirchweihzug in der Kirche und ohne Tanzvorführungen und Ball-Abend.

Fast wären die Neuarader heuer auch ohne Vortänzerpaar geblieben – Henriette Balaj und Alex Horga haben sich dann eine besondere Anerkennung verdient, denn sie waren die beiden, die geneigt waren, den Strauß zu tragen, auch ohne Marschmusik, ohne den langen Trachtenzug und die Festveranstaltung – eben Aspekte, die vor allem ein Vortänzerpaar ins Rampenlicht rücken. Bei der Kleidung am Kirchweihsonntag hatten Jugendlichen auf die Tracht verzichtet und vereinbart, dass die Mädchen frei entscheiden konnten, ob sie ausnahmsweise im Dirndl zum Fest erscheinen wollen, sagte Adelheid Simon, stellvertretende Vorsitzende des Arader Forums.

Vergleichsweise wenige Menschen besuchten diesmal Messe und Nachmittagsprogramm. Im Internet konnte jedoch das verhaltene Treiben mitverfolgt werden. Die "Großen" der Trachtenpaare waren dann doch kurz  aufgetreten, mit vorgeschriebenem Abstand  – gesichert durch einen eigens dazu erfundenen  "Kerweistock". Der Strauß wurde diesmal nicht versteigert, sondern ist der Kerwei-Jugend verblieben. Der DFDA-Vorsitzende, Michael Szellner, eröffnete das notgedrungen abgeänderte Kulturprogramm mit Grußworten und stellte den neuen "Kerweih-Hut", ein Visier mit rosa Bändern, vor. Wie bei so vielen anderen Festen der deutschen Gemeinschaft, war Vizebürgermeister Levente Bognar erneut Ehrengast des Kirchweihfestes. Er lobte vor allem den Respekt der Veranstalter und Teilnehmer für die Sicherheitsvorgaben.

Das Nachmittagsprogramm, das in anderen Jahren aus Auftritten der Tanzgruppen bestand, beinhaltete diesmal Aufzeichnungen früherer Kirchweihfeste und eine Ausstellung mit den Tätigkeiten des Deutschen Forums, von Banat-JA sowie des deutschen Kulturgutes der Gemeinschaft.(st)